Viermal Jugend-Gold - Wellinger: „Wahnsinn!“

Innsbruck (dpa) - Viermal Gold, dazu Silber und Bronze - das deutsche Team legt bei den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen einen fulminanten Endspurt hin. Die Mixed-Staffel aus Biathleten und Skilangläufern hängte am Super-Samstag die gesamte Konkurrenz aus 23 Ländern ab.

Auch das gemischte Skisprung-Trio triumphierte in Seefeld. Die mutigen Skeleton-„Bauchrutscher“ Jaqueline Lölling und Sebastian Berneker waren im Eiskanal von Innsbruck-Igls mit Abstand die Schnellsten.

Sturm und Schneechaos folgte Silberglanz für Skicrosser Marzellus Renn. Auch die jungen Eishockey-Frauen erkämpften sich die ersehnte Medaille. Im kleinen Finale wurde das U-18-Team von Trainerin Maritta Becker seiner Favoritenrolle mit dem 7:4 (2:1, 3:1, 2:2) gegen Außenseiter Kasachstan gerecht. Mit Bronze waren schließlich alle ganz zufrieden.

„Heute geht das Licht nicht vor ein Uhr aus“, versprach der Oberhofer Biathlet Maximilian Janke nach dem Coup. Die Skijäger Franziska Preuß (Haag) und Janke sowie die Loipen-Asse Victoria Carl (Zella-Mehlis) und Christian Stiebritz (Goldlauter-Heidersbach) hatten im Ziel fast eine Minute Vorsprung. Zweiter wurde Russland (59,1 Sekunden zurück) vor dem US-Quartett (59,6). „Team-Gold schweißt zusammen“, meinte Victoria Carl.

„Gold ist Wahnsinn!“, sagte Skispringer Andreas Wellinger (Ruhpolding), Vierter in der Einzelkonkurrenz. Den Grundstein zum Team-Sieg hatte die erst 15-Jährige Katharina Althaus gelegt, Kombinierer Tom Lubitz war der lachende Dritte. Die Deutschen lagen mit 640,1 Punkten fast 30 Zähler vor den Slowenen.

Skeleton-Pilotin Lölling setze im einzigen Wertungslauf alles auf eine Karte - und siegte. Im Ziel war die 16-Jährige aus dem Hochsauerland fast eine Sekunde schneller als die zweitplatzierte Österreicherin Carina Mair. Wenig später holte auch Teamkollege Berneker Gold. Der junge Mann aus Königssee war in zwei Läufen sogar 1,97 Sekunden schneller als der Österreicher Stefan Richard Geisler.

„Wir sind stolz auf Bronze, das ist ein richtiges Happy End“, sagte Eishockey-Spielführerin Valerie Offermann nach dem sechsten und letzten Turnierspiel. „Das war ein richtiger Kampf, jetzt sind wir einfach nur glücklich“, meinte Teamkollegin Anna-Maria Fiegert. Zwei unnötige Niederlagen gegen Gastgeber Österreich, in der Vorrunde (2:5) und im Halbfinale (0:2), verhinderten den Einzug ins Endspiel, das am Sonntag Top-Favorit Schweden und Österreich bestreiten.

Freestyle-Skicrosser Renn verdiente sich die Silbermedaille durch seine starke Leistung in der Qualifikation, denn das letzte Finale in Kühtai musste am Samstag endgültig abgesagt werden. „Ich wollte unter die ersten Fünf kommen und nehme Silber gerne mit“, erklärte der 16-Jährige vom SV Hindelang/Allgäu.

Auch im letzten Alpin-Wettbewerb gab es für die deutschen Junioren keinen Podestplatz. Nikolaus Ertl (Lenggries) landete im Spezialslalom auf Rang sechs, Lucas Krahnert (Burig Mindelheim) wurde Siebter. Im Super-G war Krahnert Fünfter. Slalom-Gold ging an den Schweizer Sandro Simonet.

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