Uwe Krupp: „Wir wollen nach Vancouver“

Interview: Eishockey- Bundestrainer Uwe Krupp muss sich mit seinem Team von Donnerstag an für Olympia qualifizieren.

Düsseldorf. Von Donnerstag bis zum 8.Februar kämpft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in Hannover gegen Japan, Österreich und Slowenien um die Qualifikation für die olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Nur der Sieger des Turniers darf nach Kanada reisen. Mit Bundestrainer Uwe Krupp sprachen wir über die deutschen Chancen.

UweKrupp: Ich kann nur jeden warnen, der das Turnier in Hannover als Selbstläufer betrachtet. Deutschland, Österreich und Slowenien haben eine reelle Chance, zu den Spielen zu reisen. Die Tagesform wird entscheiden.

Krupp: Dieser Gegner ist am gefährlichsten. Wir haben schon beim Deutschland-Cup 2006 viel Mühe mit ihm gehabt und nach einem 3:4-Rückstand nur glücklich mit 5:4 gewonnen. Mit Überheblichkeit verlierst Du auch gegen Japan.

Krupp: Österreich ist im Aufwind, keine Frage. Sie haben gute Förderprogramme sowie mit dem Schweden Lars Bergström einen neuen Trainer. Und neue Besen kehren bekanntlich gut.

Krupp: Die kannst Du auch nicht auf Sparflamme schlagen. Sehen Sie, zwischen der Nummer sechs der Welt und der Nummer neun ist der Unterschied sehr groß. Zwischen den Plätzen neun und 18 aber ist so gut wie keiner mehr vorhanden. Wir sind Zehnter der Weltrangliste und daher in keiner einfachen Situation.

Krupp: Die beiden Turniere 2010 möchte ich nicht in einen Topf werfen. Die WM in Köln und Mannheim steht auf ihren eigenen Beinen. Sollten wir uns nicht für Vancouver qualifizieren, ist nicht gleich alles schlecht.

Krupp: Ja, es ist wichtiger. Und ganz klar: Wir wollen nach Vancouver. Wir möchten das deutsche Eishockey im olympischen Turnier dabei haben, weil uns die öffentlich-rechtliche Fernseh-Plattform erlaubt, unseren Sport einem breiteren Publikum zu präsentieren. Sollten wir uns nicht qualifizieren, dann müssten wir damit bis 2014 warten.

Krupp: Die waren nie aussortiert, ich habe in Testspielen lediglich auf sie verzichtet. Wenn ich immer nur mit Veteranen spielen würde, dann hätte ich bei Verletzungen ein Problem, weil ich dann plötzlich ungetestete Akteure aufstellen müsste. Daher werde ich das Konzept mit der Jugend auch weiterhin verfolgen.

Krupp: Die Geschichte mit Robert Müller ist vor allem aus menschlicher Sicht sehr traurig. Sportlich ist es für uns ein Glücksfall, dass Dimitri Pätzold nach fünf Jahren in den USA wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Er hat drüben eine sehr gute Ausbildung genossen und wird meine Nummer Eins sein.

Krupp: An Eishockey-Fans fehlt es in Hannover durch die beiden Vereine Scorpions und Indians mit Sicherheit nicht. Im übrigen ist das Umfeld auch egal. Denn das Spiel findet auf 60x30 Metern statt - nur dort werden die Spiele gewonnen oder verloren. Aber natürlich brauchen wir Unterstützung. Meine Mannschaft wird auf jeden Fall alles geben, um sich den Traum von Olympischen Spielen zu erfüllen.

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