Trotz Siegesserie: Zwei Neue im Deutschland-Achter

Dortmund (dpa) - Der Deutschland-Achter geht trotz seiner beeindruckenden Siegesserie mit veränderter Crew in die vorolympische Saison.

Ungeachtet der Sportlerweisheit „Never change a winning Team“ baut Trainer Ralf Holtmeyer seine seit Peking 2008 auf der klassischen 2000-Meter-Distanz ungeschlagene Crew um. Beim Weltcup-Auftakt Ende Mai in München werden Eric Johannesen (Hamburg) und Andreas Kuffner (Berlin) als Neulinge im Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) sitzen. Holtmeyer behält sich weitere Veränderungen vor: „Das muss noch nicht die endgültige Besetzung sein. Jeder bekommt noch seine Chance.“

Damit blieb der erfahrene Coach seiner Maxime treu, mehr Wert auf die aktuelle Form als auf vergangene Erfolge seiner Schützlinge zu setzen. Er belohnte die beiden Newcomer Johannesen und Kuffner für ihre starken Leistungen im Zweier ohne Steuermann bei der Vorjahres-WM (5. Rang) und dem traditionellen verbandsinternen Frühjahrstest vor einem Monat in Köln (2.). „Wenn wir noch einmal etwas ausprobieren wollen, dann im vorolympischen Jahr“, kommentierte Holtmeyer.

Selbst der bisherige Schlagmann Sebastian Schmidt, der die Crew in den vergangenen beiden Jahren zum WM-Titel geführt hatte, fiel den strengen Auswahlkriterien vorerst zum Opfer. Der Mainzer will sich aber durch starke Leistungen im Vierer ohne Steuermann für eine Rückkehr auf den begehrtesten Rollsitz im DRV empfehlen. Neben dem neuen Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) bleiben Toni Seifert (Leverkusen), Lukas Müller (Düsseldorf), Richard Schmidt (Trier), Florian Mennigen (Ratzeburg), Gregor Hauffe (Leverkusen) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) an Bord. Allerdings sollen schon beim zweiten Weltcup in Hamburg Mitte Juni vier weitere Recken im Achter getestet werden.

Die große Sorgfalt von Holtmeyer bei der Zusammenstellung seiner Mannschaft macht Sinn. Schließlich steht bei der WM in Bled (Slowenien) vom 29. August bis 4. September die Olympia-Qualifikation für London 2012 an. Zuvor tritt der Weltmeister bei den deutschen Meisterschaften in Brandenburg, den Weltcups in München, Hamburg und Luzern sowie der Royal Henley Regatta in Großbritannien an. DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher ist zuversichtlich: „Im Riemen-Bereich der Männer sind wir gut aufgestellt und streben Gold an.“ Damit will er sich jedoch nicht zufriedengeben: „Wir wollen bei den Olympischen Spielen in allen 14 Bootsklassen vertreten sein und insgesamt sechs Medaillen gewinnen.“

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