Tour de France: Linus Gerdemanns Husarenritt

Zehn Jahre nach Jan Ullrich fährt der Radprofi von T-Mobile einen Tag in Gelb.

<strong>Tignes. Es war die Fahrt in eine strahlende Zukunft. Als am 15. Juli 1997 Jan Ullrich in Andorra erstmals das Gelbe Trikot der Tour de France überstreifte und dann bis Paris nicht mehr losließ, jubelte Deutschland. Ein Star war geboren. Fast auf den Tag genau zehn Jahre später: Linus Gerdemann hat als erster deutscher Fahrer seit zwei Jahren wieder ein Gelbes Trikot erkämpft - und die Radsport-Welt reagiert zurückhaltend.

Nach Doping-Beichten und Zweifeln an einem sauberen Sport blieb der Jubel gedämpft. "Natürlich freue ich mich über den Sieg von Linus", sagte der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer, Rudolf Scharping. "Aber wir sind noch längst nicht am Ziel im Antidoping-Kampf", fügte er hinzu.

Zuschauer im Koma Patrik Sinkewitz vom T-Mobile-Team ist nach dem Ende der 8. Etappe der Tour de France am Sonntag auf dem Weg zum Hotel mit dem Rad schwer gestürzt. Ein in die Kollision verwickelter Zuschauer aus Luxemburg wurde dabei lebensgefährlich verletzt und lag am Abend im Koma.

Kopfverletzungen Nach Angaben eines T-Mobile-Sprechers wurde Sinkewitz mit dem Hubschrauber in das Unfallkrankenhaus nach Chambery mit dem Verdacht auf Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung gebracht. Der 26-Jährige sei unmittelbar nach dem Unfall nicht ansprechbar gewesen, habe sich danach etwas erholt. Ob er bei der Tour weiterfahren kann, ist fraglich.

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