Zverev überrascht in München - „Bester der Jungen“

München (dpa) - Nach seinem Coup gegen den Turnier-Favoriten greift Tennis-Teenager Alexander Zverev in München nach seinem ersten Finale auf der ATP-Tour.

Zverev überrascht in München - „Bester der Jungen“
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Der 19-Jährige rang im Viertelfinale am Freitag den topgesetzten Belgier David Goffin 6:3, 4:6, 6:3 nieder und steht zum vierten Mal in seiner jungen Karriere in einer Elite-Vorschlussrunde. Gelingt dem Hamburger dort gegen Shootingstar Dominic Thiem aus Österreich eine weitere Überraschung, feiert er beim Sandplatzevent am Münchner Aumeisterweg am Sonntag seine Endspiel-Premiere.

Die größte deutsche Nachwuchshoffnung bewahrte gegen Goffin in 2:22 Stunden die Nerven. Der Weltranglisten-49. egalisierte dabei seine eigene Bestmarke, indem er zum zweiten Mal einen Spieler von Rang 13 des Rankings schlug. Nach Hamburg 2014, Bastad 2015 und Montpellier Anfang Februar bestreitet Zverev sein viertes ATP-Halbfinale.

Nach den ersten Turniertagen mit Regen, Schnee und Temperaturen nahe des Gefrierpunkts schaute bei den BMW Open zum Start ins Wochenende endlich der Frühling vorbei - und Zverev enttäuschte die Zuschauer auf dem erstmals voll besetzten Center Court nicht.

Den ersten Satz holte sich der 1,98 Meter große Profi bei eigenem Aufschlag mit zwei Gewinnschlägen und zwei Assen. Im zweiten Durchgang fand Goffin, der mit der Empfehlung von zwei Halbfinals bei den Masters in Indian Wells und Miami angereist war, dann besser in die Partie. Doch ein Comeback von Zverev im Finish machte die Überraschung perfekt.

Für den Schlaks mit russischen Eltern läuft es derzeit gut: Am Montag stieß er erstmals in die Top 50 der Welt vor - jünger ist kein anderer Profi vor ihm. In Indian Wells brachte er im März Superstar Rafael Nadal an den Rand einer Niederlage, hatte Matchball, zog dann aber doch den Kürzeren. „Er ist wahrscheinlich der Beste der ganz Jungen“, wurde Zverev bereits von Halbfinal-Gegner Thiem gelobt.

Der Österreicher hatte zuvor den Kroaten Ivan Dodig 6:4, 4:6, 6:3 geschlagen in einer Partie, in der ein Vorfall im dritten Satz die Gemüter erhitzte. Beim Stand von 0:2 stritt Dodig zunächst mit dem Schiedsrichter, ehe er den Platz in Richtung Toilette verließ. „Das war echt nicht okay“, schimpfte Thiem. „Man kann nicht, wenn es nicht läuft, einen Notfall vortäuschen. Offensichtlich war es keiner. Das ging zu weit.“ Verunsichern ließ sich der Weltranglisten-15., der 2016 die Turniere in Buenos Aires und Acapulco gewann, aber nicht.

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