Tennisstar Naher Osten statt Pazifikinsel: Kerber in Doha gefordert

Doha/Lahaina (dpa) - Dem deutschen Fed-Cup-Team konnte Angelique Kerber nur aus der Ferne die Daumen drücken. „Viel Glück Mädels, ihr schafft das“, übermittelte die 29 Jahre alte Kielerin via Twitter.

Tennisstar: Naher Osten statt Pazifikinsel: Kerber in Doha gefordert
Foto: dpa

Auf die anstrengende Reise zum Viertelfinale nach Hawaii hat die Nummer zwei der Tennis-Welt „schweren Herzens“ verzichtet. Statt auf die Pazifikinsel flog Kerber in den Nahen Osten, wo sie in der kommenden Woche beim WTA-Turnier in Doha die Setzliste anführt. Nach dem ernüchternden Jahresauftakt und dem Verlust der Weltranglisten-Führung an Serena Williams steht Kerber schon früh in der neuen Saison vor richtungsweisenden Wochen.

„Für mich ist aktuell das Wichtigste, wieder Matches zu gewinnen und das Selbstvertrauen zurückzubekommen. Dann werden wir sehen, was in den kommenden Monaten passiert“, sagte Kerber in Doha. Nach dem Turnier im Khalifa International Tennis & Squash Complex in Doha tritt sie im benachbarten Dubai und anschließend bei den großen US-Veranstaltungen im März in Indian Wells und Miami an.

Drei Wochen hatte Kerber nach ihrer 2:6, 3:6-Niederlage gegen die amerikanische Fed-Cup-Spielerin Coco Vandeweghe im Achtelfinale von Melbourne Zeit, das frühe Aus als Titelverteidigerin und die vorherigen durchwachsenen Auftritte zu verdauen. In Brisbane verlor sie bei ihrem ersten Turnierstart 2017 im Viertelfinale gegen die Ukrainerin Jelina Switolina. In Sydney unterlag sie im Achtelfinale der Russin Daria Kasatkina. Down Under wirkte es zeitweise so, als würde Kerber der gestiegene Druck als Nummer eins hemmen.

Nun könnte der Verlust der Spitzenposition vielleicht sogar die Lockerheit und Leichtigkeit des vergangenen Jahres zurückbringen. „Ich muss über alles, was in den vergangenen Wochen passiert ist, ein bisschen nachdenken. Ich habe natürlich eine Menge gelernt und neue Erfahrungen gemacht“, sagte die zweimalige Grand-Slam-Gewinnerin.

Bei ihrer Ankunft in Katar jedenfalls wirkte Kerber am Freitag gelöst und fröhlich, als sie am Flughafen von zwei kleinen Mädchen in traditionellen Kleidern begrüßt wurde. Voller Stolz verkündeten die Turnierveranstalter auf ihrer Homepage, dass „das Flugzeug des Australian-Open-Champions von 2016“ gegen 13 Uhr gelandet und Kerber als „Erste der Top Fünf der Setzliste“ im Land angekommen sei.

Im Kampf um den Titel ist die Kerber-Konkurrenz mit der tschechischen US-Open-Finalistin Karolina Pliskova, WTA-Weltmeisterin Dominika Cibulkova aus der Slowakei, der Polin Agnieszka Radwanska und French-Open-Siegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien üppig. Eins aber könnte die Norddeutsche noch zusätzlich animieren: Sollte sie in Doha und Dubai das Finale erreichen, wäre sie wieder die Nummer eins.

„Ich fühle mich gut und bin bereit. Für mich kann das Turnier jetzt sofort beginnen“, sagte Kerber. Zum Auftakt bekommt sie es nach einem Freilos in der ersten Runde mit der Siegerin des Duells zwischen Irina-Camelia Begu aus Rumänien und der Russin Kasatkina zu tun.

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