Nadal gegen Federer: Dauerduell geht weiter

Melbourne (dpa) - Das Dauerduell Rafael Nadal gegen Roger Federer findet auch beim Tennis-Auftakt 2011 seine Fortsetzung. 18 der 20 Grand-Slam-Turniere haben die beiden Ausnahmekönner in den vergangenen fünf Jahren für sich entschieden.

Keine Frage, dass beide auch bei den am Montag beginnenden Australian Open ganz oben auf der Favoritenliste stehen. Seit 2006 gelang es nur dem Serben Novak Djokovic 2008 in Melbourne und dem Argentinier Juan Martin Del Potro 2009 bei den US Open, die Dominanz der zwei Superstars zu durchbrechen.

Federer, der in diesem Zeitraum zehnmal bei den wichtigsten Tennis-Turnieren triumphierte, schiebt die Favoritenrolle vor dem ersten Grand Slam des Jahres Nadal zu. „Er hat die letzten drei Grand-Slam-Turniere gewonnen“, sagte der Schweizer in Melbourne. „Natürlich habe ich zuletzt auch gut gespielt und das Saisonfinale in London gewonnen. Aber er hat die Grand Slams dominiert und strebt hier nach dem vierten Sieg in Serie“, sagte Federer, der in Melbourne seinen Titel dennoch unbedingt verteidigen will.

„Ich bin gut drauf und alles, woran ich im Moment denke, ist es, meinen Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen“, sagte der 29-Jährige, der gleich gegen den Slowaken Lukas Lacko ins Geschehen eingreift.

Nadal darf sich dagegen noch einen Tag länger ausruhen, nachdem der Weltranglistenerste zuletzt wegen eines Virus' kürzertreten und seine Anreise nach Melbourne hatte verschieben müssen. Doch als Ausrede will der Spanier dies nicht geltenlassen. „Ich fühle mich wieder besser. Ich bin zwar noch nicht wieder hundertprozentig fit, aber das kommt schon“, sagte der Mallorquiner, der es in seiner Auftaktpartie mit dem Brasilianer Marcos Daniel zu tun bekommt.

Nach seinem Traumjahr mit Siegen in Paris, London und New York kann der 24-Jährige in Melbourne seinen „Rafa Slam“ perfekt machen. Dass sich Fans und Experten derzeit darüber streiten, ob dieser „Vierling“ genauso viel wert ist wie der richtige Grand Slam mit vier Siegen in einem Jahr, interessiert Nadal überhaupt nicht. „Wenn ich hier gewinnen sollte, freue ich mich mehr über den Sieg bei den Australian Open als darüber, dass ich das vierte große Turnier in Serie gewonnen haben“, meinte der derzeit unangefochtene Branchenprimus.

Im Schatten der beiden exzellenten Einzelkönner hoffen Djokovic, Andy Murray und Robin Söderling auf eine Sensation. Die deutschen Herren sind von einem Grand-Slam-Sieg dagegen meilenweit entfernt. Zwar stehen insgesamt 13 männliche deutsche Profis im Hauptfeld, nachdem Simon Stadler und Denis Gremelmayr über die Qualifikation ihre Tickets lösten. Doch für ganz vorne wird es wohl nicht reichen.

Davis-Cup-Teamchef Patrick Kühnen freut sich dennoch auf ein interessantes Turnier. „Die Auslosung ist für einige zwar nicht so günstig verlaufen, dennoch traue ich unseren Jungs hier einiges zu“, sagte Kühnen.

Etwas besser aufgestellt ist das deutsche Tennis derzeit bei den Damen, wo die Hoffnungen vor allem auf Andrea Petkovic ruhen. „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht“, sagte die Darmstädterin, die auf die Amerikanerin Jill Craybas trifft. Zu den Favoritinnen zählt die 23-Jährige aber längst noch nicht, auch wenn das Rennen nach der verletzungsbedingten Absage von Titelverteidigerin Serena Williams offen wie lange nicht mehr ist.

Viele Experten erwarten von der Weltranglistenersten Caroline Wozniacki den ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Die Dänin lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. „Ich spüre keinen Druck und muss niemandem etwas beweisen“, sagte die 20-Jährige.

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