Klare Favoritin Kerber will ins Viertelfinale der Australian Open

Melbourne (dpa) - Ihre Gegnerin trat am Sonntag noch im Doppel an, Angelique Kerber verlegte ihr Training in die Halle. Konzentriert und ein wenig abgeschottet vom Rummel auf der Anlage im Melbourne Park bereitete sich die letzte im Turnier verbliebene Deutsche auf ihr Achtelfinale bei den Australian Open vor.

Klare Favoritin: Kerber will ins Viertelfinale der Australian Open
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In der Nacht zu Montag trifft die 30 Jahre alte Kielerin auf Su-Wei Hsieh aus Taiwan - und will gegen die zwei Jahre ältere Außenseiterin beim ersten Grand Slam der neuen Tennis-Saison in das Viertelfinale. „Für mich geht es jetzt weiter, ich schaue nicht zu weit nach vorne, jetzt ist die nächste Runde dran“, sagte Kerber gewohnt zurückhaltend nach ihrem überraschend schnellen Drittrunden-Sieg gegen Maria Scharapowa.

Su-Wei Hsieh hatte in der zweiten Runde Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien bezwungen und anschließend die an Nummer 26 gesetzte Polin Agnieszka Radwanska aus dem Turnier geworfen.

Doch gegen die Weltranglisten-88. mit der beidhändigen Vorhand gilt Kerber als klare Favoritin. Den bislang einzigen Vergleich gewann die Norddeutsche 2013 beim Sandplatz-Turnier in Madrid in drei Sätzen. Zwölf Siege in zwölf Matches stehen mittlerweile in Kerbers Arbeitszeugnis für diese Saison. Beim Hopman Cup in Perth hatte Kerber alle ihre Einzel gewonnen, beim WTA-Turnier in Sydney ihren ersten Titel seit den US Open 2016 gefeiert.

Ihr Krisenjahr 2017 ohne Turniersieg und mit dem Abrutschen in der Weltrangliste scheint sie unter dem neuen Trainer Wim Fissette hinter sich gelassen zu haben. „In dieser Form ist sie die Turnierfavoritin“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker nach dem Sieg gegen Scharapowa im TV-Sender Eurosport.

„Kerber löst das Problem Scharapowa“, lautete die Überschrift in der australischen Zeitung „Herald Sun“. „Die frühere Australian-Open-Siegerin schickt eine deutliche Warnung, dass sie in Top-Form zurück ist“, schrieb die Zeitung „The Age“.

Von anfangs insgesamt 17 deutschen Tennisprofis hat es Kerber als einzige in die zweite Woche geschafft. In der Damen-Konkurrenz ist sie die einzig verbliebene Grand-Slam-Siegerin. „Ich schaue nicht drauf, wer noch im Tableau ist und wer nicht“, sagte die Australian- Open- und US-Open-Gewinnerin von 2016. „Ich schaue nur von Match zu Match.“

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