Kerber verpasst vorerst Halbfinale bei WTA-Finals

Singapur (dpa) - Angelique Kerber muss um den Einzug ins WM-Halbfinale zittern. Trotz einer kämpferisch überzeugenden Leistung verpasste die Kielerin den vorzeitigen Sprung in die Runde der letzten Vier beim Saisonabschluss der acht besten Tennisspielerinnen.

Die 27-Jährige musste sich der Spanierin Garbiñe Muguruza 4:6, 4:6 geschlagen geben und damit in ihrem zweiten Spiel in Singapur die erste Niederlage hinnehmen.

Dennoch hat Kerber bei den mit sieben Millionen Dollar dotierten WTA-Finals noch beste Chancen auf das Weiterkommen, wenn sie in ihrer abschließenden Partie in der Weißen Gruppe am Freitag glatt gegen French-Open-Finalistin Lucie Safarova gewinnt. „Es ist noch alles drin, das weiß ich“, betonte Kerber.

Die Tschechin Safarova hatte das erste Match des Tages 5:7, 5:7 gegen ihre Landsfrau Petra Kvitova verloren. Im Duell mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin hatte sich die deutsche Nummer eins zum Auftakt 6:2, 7:6 (7:3) des Turniers durchgesetzt. Kerber wäre die erste Deutsche seit Steffi Graf 1998, die unter die besten Vier einzieht.

Doch vorerst stand ihr wie schon zuletzt bei den French Open in Paris und in Wimbledon die Weltranglisten-Dritte Muguruza auf einer der großen Tennis-Bühnen im Weg. „Ich hatte meine Chancen“, klagte Kerber. „Ich glaube, der Schlüssel war, dass sie aggressiver gespielt hat. In den entscheidenden Momenten war sie besser“, erklärte die Fed-Cup-Spielerin. „In den Momenten, in denen ich aggressiver sein wollte, habe ich viele leichte Fehler heute gemacht.“

Bei einem 4:5-Rückstand im ersten Satz konnte sie eine Breakchance zum Ausgleich nicht nutzen. Mit einem verschlagenen Return gab die Norddeutsche dann den ersten Durchgang ab. Eine Dreiviertelstunde hatte sie sich vergeblich gewehrt.

Mitte des zweiten Satzes schien sich das Spiel klar zugunsten der spanischen Senkrechtstarterin zu entwickeln. Muguruza agierte konstanter und setzte die Deutsche immer wieder erfolgreich unter Druck. Doch Kerber ließ sich von einem 2:4 nicht abschrecken. Sie kämpfte wie gewohnt, feuerte sich emotional an und glich aus.

Ihre Aufholjagd blieb allerdings erfolglos. Nach 1:38 Stunden hatte Kerber beim zweiten Matchball der Rivalin nichts mehr entgegenzusetzen. Zum vierten Mal nacheinander zog sie damit in diesem Jahr bereits gegen Muguruza den Kürzeren. Die Spanierin ließ sich vom Publikum feiern, die deutsche Spitzenspielerin schlich enttäuscht winkend vom Platz.

„Ich habe alles gegeben, ich kann ruhig schlafen gehen trotzdem“, erklärte Kerber. Bei ihren bisherigen beiden WM-Teilnahmen 2012 und 2013 war die Schleswig-Holsteinerin jeweils in der Gruppenphase gescheitert.

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