Haas glänzt in Washington: „Passiert mir nicht oft“

Washington (dpa) - Der Hype um Tommy Haas reißt nicht ab. Der 34 Jahre alte Tennis-Oldie glänzte auch beim ATP-Turnier von Washington. Am Ende war Haas selbst von sich überrascht.

„Das passiert mir nicht oft in meinem Spiel, weil ich manchmal sehr aggressiv spielen muss“, sagte der gebürtige Hamburger nach seinem Finaleinzug. Haas brauchte 93 Minuten, um den US-Amerikaner Mardy Fish mit 6:3, 7:5 zu bezwingen. Das Verblüffende: Dem Oldie gelangen 21 Gewinnschläge bei nur sieben unerzwungenen Fehlern - kein Patzer unterlief dem Tennisprofi dabei in dem 33-minütigen ersten Satz. „Um Leute wie Mardy Fish zu schlagen, musst du auf einem hohen Niveau spielen“, meinte Haas.

Sein Kontrahent zollte ihm Respekt. „Er hat sicherlich wieder seine alte Klasse erreicht“, sagte Fish. „Es ist keine Schande gegen jemanden wie ihn zu verlieren. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden“, bilanzierte die Nummer 15 der Welt.

Haas hatte vor allem im zweiten Durchgang bei sengender Hitze mit dem US-Boy zu kämpfen. „Mardy ist ein zäher Spieler, der sein bestes Tennis spielt. Er war diese Woche unglaublich“, sagte Haas.

Für den Wahlamerikaner Haas war schon der Finaleinzug von Washington etwas Besonderes. Nie war er hier zuvor über die Vorschlussrunde hinausgekommen. Doch nach einer konzentrierten Turnierleistung stand Haas nun bei seinen vergangenen fünf Veranstaltungen zum dritten Mal im Endspiel.

Gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolow, der den Lokalmatador Sam Querrey 6:4, 6:4 ausschaltete, hatte der 34-Jährige am späten Sonntagabend seinen zweiten Turniersieg in diesem Jahr im Visier. „Er war immer schon ein gefährlicher Spieler“, meinte Haas über den 23-Jährigen. „Bei ihm weiß man nie, was man zu erwarten hat, manchmal einige abgefahrene und sehr gefährliche Schläge.“

Mit dem Siegeszug von Haas erhielt auch die Olympia-Debatte neue Nahrung. Trotz ausgezeichneter Form erhielt er keine Nominierung für die Spiele in London. Der Bayreuther Philipp Petzschner verpasste das Olympia-Achtelfinale, der Augsburger Philipp Kohlschreiber sagte seine Teilnahme verletzungsbedingt ab.

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