Fed Cup: Rittner setzt auf Lisicki - Barthel fehlt

Melbourne (dpa) - Auch ohne ihre verletzte Topspielerin Andrea Petkovic wollen Deutschlands Tennis-Damen gegen Titelverteidiger Tschechien für eine Überraschung sorgen und den Traum vom ersten Fed-Cup-Sieg seit 20 Jahren am Leben halten.

Teamchefin Barbara Rittner setzt dabei vor allem auf die Berlinerin Sabine Lisicki (Weltranglisten-15.), die zuletzt bei den Australian Open nur knapp im Achtelfinale gegen die Russin Maria Scharapowa verlor. Zudem nominierte Rittner Julia Görges (23.), Angelique Kerber (30.) und Doppelspezialistin Anna-Lena Grönefeld für das Duell am ersten Februarwochenende in Stuttgart.

Nach Ranglistenplätzen ist es das beste deutsche Team seit 1996, als mit Steffi Graf und Anke Huber die Nummer eins und fünf der Welt zusammen gespielt haben. Das tschechische Team wird von Wimbledonsiegerin Petra Kvitova angeführt. Zudem wurden Iveta Benesova, Lucie Hradecka und Barbora Zahlavova Strycova berufen. „Ich denke, die Tschechinnen sind leicht favorisiert, vor allem weil bei uns mit Andy die Nummer eins fehlt. Aber wir sind nicht chancenlos“, sagte Rittner. Trotz der Absage von Petkovic war die Wahl nicht leicht. „Auf der einen Seite ist das natürlich ein schönes Gefühl. Auf der anderen Seite kann das auch dazu führen, dass ich in Zukunft jemandem wehtun muss, vor allem wenn Andy wieder fit ist.“

Schon diesmal musste sich die 38-Jährige gegen Aufsteigerin Mona Barthel entscheiden, die zuletzt mit ihrem ersten Turniersieg in Hobart und dem Drittrunden-Einzug in Melbourne für Furore gesorgt hatte. „Ich hatte mit Mona ein sehr gutes Gespräch in Melbourne. Ich denke, für sie ist es ganz gut, dass sie die Erlebnisse der vergangenen Wochen ein wenig verarbeitet“, sagte Rittner.

Für die Einzel gesetzt sind Lisicki und Görges. Kerber räumte letzte Zweifel mit ihren Halbfinals in Auckland und Hobart sowie der dritten Runde bei den Australian Open aus. „Die Angie hat sich total gefreut, dass sie dabei ist. So etwas liebe ich, weil es für mich viel bedeutet, dass die Mädels gerne Fed Cup spielen“, sagte Rittner.

Da weder Kerber noch Lisicki ihre Stärken im Doppel haben, setzt Rittner hier auf die Nordhornerin Grönefeld, die sich seit dieser Saison voll auf das Doppelspielen konzentriert. „Die Anna weiß, dass sie im Doppel Gas geben muss, aber das wird sie auch tun“, so Rittner. Die Krefelderin war 1992 dabei, als Deutschland mit Steffi Graf in Frankfurt am Main letztmals den Fed Cup gewann. Mit einem Sieg gegen Tschechien soll ein erster Schritt zum Ende dieser 20 Jahre langen Durststrecke getan werden. Letztmals im Halbfinale stand ein deutsches Team 1995.

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