Brands wirft geschwächten Federer in Gstaad raus

Gstaad (dpa) - Daniel Brands hat im zweiten Anlauf eine Tennis-Überraschung gegen Roger Federer geschafft und die Krise des langjährigen Weltranglisten-Ersten verschärft. Der Deggendorfer gewann das Achtelfinale beim ATP-Turnier in Gstaad 6:3, 6:4 gegen den allerdings nicht ganz fitten Schweizer.

In der vorigen Woche war Brands in Hamburg trotz gewonnenen ersten Satzes gegen Federer ausgeschieden. Der 55. der Weltrangliste schaffte bei der mit knapp 470 000 Euro dotierten Sandplatzveranstaltung nun im Achtelfinale die Revanche.

„Das ist ein ganz besonderer Sieg“, schwärmte Brands und räumte ein, dass die Hand zum Schluss „ganz schön zitterte“. Er habe einfach versucht, 100 Prozent zu geben und keine besondere Strategie gehabt: „Ich habe Punkt für Punkt gespielt und versucht, mental stark zu bleiben.“ Im Viertelfinale trifft Brands an diesem Freitag auf den Rumänen Victor Hanescu, der das Turnier 2008 für sich entschied.

Federer berichtete anschließend, er habe seit vergangener Woche Rückenprobleme und erst nach dem Einschlagen entschieden, überhaupt anzutreten. „In den letzten vier, fünf Tagen ging es dem Rücken etwas besser. Es ist natürlich immer wieder enttäuschend, wenn der Rücken immer und immer wieder Probleme bereitet“, sagte er.

Mit einem Break zum 4:2 legte der fast zwei Meter große Brands die Grundlage zum Gewinn des ersten Durchgangs. Gleich seinen ersten Satzball nutzte der Bayer mit einem seiner elf Asse. Der an Nummer eins gesetzte Federer leistete sich in seinem ersten Match nach dem unterwarteten Halbfinal-Aus gegen den argentinischen Außenseiter Federico Delbonis in Hamburg erneut zu viele Fehler und gab zu Beginn des zweiten Durchgangs sofort wieder seinen Aufschlag ab. „Es war sehr schwer, zu spielen und sich zu bewegen“, meinte Federer. Er ging ungewohnt häufig ans Netz, um die Ballwechsel zu verkürzen.

Brands verpasste die frühzeitige Entscheidung, als er das mögliche Break zum 3:0 verpasste. Bei einer 5:3-Führung besaß der 26-Jährige bereits einen Matchball, den der erstmals seit neun Jahren wieder in Gstaad angetretene Federer mit einem Ass abwehrte. Mit eigenem Aufschlag machte der Außenseiter den Erfolg wenig später nach nur 65 Minuten Spielzeit perfekt.

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