Tennis/World Team Cup: Deutschland scheitert an den „Gauchos“

Beim World Team Cup verspielt die Mannschaft um Teamchef Kühnen alle Chancen.

Düsseldorf. Zu Zeiten von Michael Stich und Boris Becker war das deutsche Herrentennis in aller Munde, danach mit Tommy Haas und Nicolas Kiefer salonfähig. Mit ihren aktuellen Nachfolgern versinkt es international im Mittelmaß. Beim World Team Cup in Düsseldorf unterlag Deutschland gestern mit 1:2 gegen Argentinien.

Es war die zweite Niederlage im zweiten Gruppenspiel für die Mannschaft um Teamchef Patrik Kühnen. Damit hat Deutschland jegliche Endspielchance verspielt. Gegen Serbien geht es in der Blauen Gruppe heute und morgen nur noch um die "goldene Ananas".

Nachdem Philipp Kohlschreiber sein Einzel tags zuvor gegen Horacio Zeballos mit 6:3, 6:4 gewinnen konnte, verlor Andreas Beck gestern das zweite Einzel gegen Eduardo Schwank (6:7, 6:2, 3:6) ebenso wie Kohlschreiber/Kaas das entscheidende Doppel gegen Monaco/Zeballos (2:6, 3:6).

"Wir sind sehr enttäuscht. Wir hatten uns so viel vorgenommen. Aber Argentinien war diesmal einfach besser", sagte Kühnen. "Andreas Beck hatte im zweiten Einzel alle Chancen. Im letzten Satz wurde dann sein Gegner immer stärker", sagte Patrik Kühnen. Beck, der Jungspund im Team, musste seiner fehlenden Erfahrung auf internationalem Parkett Tribut zollen und leitete damit die Niederlage ein. Ihm versagten zeitweise die Nerven. Im ersten Satz verspielte er einen Vorsprung und verlor gegen Schwank im Tiebreak.

Die Entscheidung fiel im dritten Satz nach einem frühen Break gegen den Deutschen. Dabei war der 24-jährige Beck gegen den gleichaltrigen Eduardo Schwank sicherlich nicht der schlechtere Spieler, dafür aber zu ungeduldig.

Schwank musste nur auf die Fehler des manchmal ungestüm spielenden Ravensburgers warten und wurde dafür belohnt. "Ich hatte gute und schlechte Phasen, dazu ein blödes Aufschlagspiel. Es ist schade, aber es ist halt passiert", sagte ein enttäuschter Beck.

Das deutsche Doppel war schließlich gegen die argentinische Kombination chancenlos. "Es lief bei uns nichts zusammen. Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden. Ein Sieg war für uns ganz weit weg", sagte Philipp Kohlschreiber selbstkritisch.

"Da gibt es nichts zu entschuldigen. Die Argentinier waren uns überlegen." Doppelkollege Christopher Kaas nahm die Schuld für die Niederlage sogar auf sich. "Mein Aufschlag kam einfach nicht, und der ist im Doppel einfach wichtig, um zu gewinnen", sagte der 29-Jährige. "Ich habe schlecht gespielt."

Die Endspielteilnehmer machen nun heute und morgen Argentinien und Frankreich sowie Tschechien und die USA in der Roten Gruppe unter sich aus.

Dienstag, 13 Uhr/WDR

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