Start ins Turn-Spektakel: Kampf um Kohle und Krone

Jacksonville (dpa) - Es geht ums Image und um viel Geld: Während sich Fabian Hambüchen nach seiner Operation noch in der Rehabilitation befindet, nimmt Philipp Boy in Jacksonville/USA die neue Weltcupserie der Turner voller Stolz und Selbstbewusstsein in Angriff.

„Ich bin sehr optimistisch, denn ich bin gut vorbereitet“, meinte der Cottbuser vor seinem Flug nach Florida. Dort trifft er auf nahezu die gesamte Weltelite. 50 000 Schweizer Franken (35 000 Euro) locken die besten Acht der Weltmeisterschaften von Rotterdam nach Florida. Von den Topstars der Szene fehlt nur Champion Kohei Uchimura, dennoch ist mit dem WM-Achten Koji Uematsu einer aus der starken Riege der Japaner dabei. Nach dem Auftakt in der 800 000 Einwohner zählenden US-Stadt folgen die Stationen Glasgow, Stuttgart und Tokio, wo im Dezember der Jackpot von weiteren 200 000 Franken (140 000 Euro) verteilt wird.

„Mit dem Druck, dass es viel Geld zu gewinnen gibt, muss Philipp ganz allein fertig werden. Schließlich wird jedes Preisgeld direkt an ihn ausgezahlt“, meinte Cheftrainer Andreas Hirsch, der seinen derzeit stärksten Turner akribisch auf den ersten Saison-Höhepunkt vorbereitet hat. Am Reck hat er die Schwierigkeiten seiner Übung bis zum Ausgangswert von 7,5 aufgestockt, am Boden eine neue Auftaktreihe einstudiert. Für jede Übungen wurden verschiedene Varianten durchgesprochen, bevor Boy mit seinem Heimtrainer Carsten Oelsch die Reise über den großen Teich antrat.

„Philipp ist in guter körperlicher Verfassung. Im Winter-Training hatte er einige Probleme mit Rücken und Knie, aber das scheint ausgestanden“, sagte Hirsch. Er geht davon aus, dass Boy vor einem euphorischem Publikum „keine Punkte geschenkt“ werden. Unter Erfolgszwang steht aber auch der WM-Dritte Jonathan Horton aus den USA.

„Philipp sollte in Amerika nicht nach den Sternen greifen und solide Übungen abliefern“, fordert der Chefcoach. Auch Boy selbst ist vor dem Auftakt eher zurückhaltend. „Da es das erste Turnier des Jahres ist, weiß ich nicht genau, wie es läuft. Ich werde mein Bestes geben und schauen, was herauskommt“, sagte der Mehrkampf-Vize-Weltmeister.

Erstklassig besetzt ist auch das Achterfeld der Frauen, in dem keine Deutsche startet. Die deutsche Meisterin Elisabeth Seitz aus Mannheim hätte als WM-Zwölfte einen Platz als Nachrückerin beanspruchen können, fühlt sich nach ihrer Fuß-Operation im vergangenen November aber noch nicht wieder topfit.

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