Ringer-WM Stäbler/Kudla im Finale - Zamanduridis: „WM-Ziel erfüllt“

Paris (dpa) - Frank Stäbler riss die Faust in die Luft, Denis Kudla stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: Die beiden deutschen Ringer haben mit dem Einzug in die Finals der WM von Paris für einen furiosen Auftakt gesorgt.

Ringer-WM: Stäbler/Kudla im Finale - Zamanduridis: „WM-Ziel erfüllt“
Foto: dpa

Zwei griechisch-römische Athleten an einem Tag in einem WM-Finale - das gab es zuletzt vor 23 Jahren. Am 8. September 1994 hatten im finnischen Tampere Alfred Ter-Mkrtchyan (bis 52 Kilo) und Thomas Zander (bis 82 Kilo) zuletzt Vergleichbares geschafft. Und beide krönten damals ihre Glanz-Auftritte mit WM-Gold.

„Es war ein unglaublich harter Weg, doch wenn man was erreichen möchte, was noch keiner erreicht hat, zweimal Weltmeister in zwei Gewichtsklassen, dann muss man was tun, was man noch nicht getan hat“, meinte Stäbler und ergänzte: „Sechs Kämpfe tun sicherlich weh, doch die Euphorie ist so geil.“ 2015 war er in Las Vegas Weltmeister im Limit bis 66 Kilogramm geworden und peilte nun den Titel in der 71er Kategorie an.

Lob bekamen er und Kudla von Sportdirektor Jannis Zamanduridis vom Deutschen Ringer-Bund (DRB). „Das war ein unglaubliche Energie-Leistung von Frank und Denis. Sie haben hier einen Weltklasse-Athleten nach dem anderen weggeräumt“, meinte er und schob schmunzelnd hinterher: „Das WM-Ziel ist quasi schon erfüllt.“

Nach dem bitteren Verletzungs-Aus in Rio hatte Stäbler schwer zu kämpfen, war immer wieder gesundheitlich gehandicapt. Immerhin hatte er jüngst in Warschau Welt- und Europameister Balint Korpasi aus Ungarn bezwungen. In Paris räumte der 28-jährige Musberger mehrere Brocken aus dem Weg: Luis de Leon aus der Dominikanischen Republik vorzeitig mit 9:0, den Olympia-Dritten Rasul Schunajew aus Aserbaidschan (2:1), den Weißrussen Pawel Liach (7:1) und den Iraner Abdolhamid Mohammadali (6:3).

Im Limit bis 85 Kilogramm wuchs wie schon bei den Olympischen Spielen in Rio Denis Kudla vom VfK Schifferstadt über sich hinaus. „Dabei hatte er nach Olympia-Bronze schwer mit dem Erwartungsdruck zu kämpfen. Doch wir haben viele Einzelgespräche geführt“, sagte Zamanduridis der Deutschen Presse-Agentur. Im Halbfinale siegte der erst 22-jährige Kudla gegen Asienmeister Ahmad Hussein Nouri (Iran) mit 4:1 und holte die erste WM-Plakette seiner jungen Laufbahn.

Völlig erschöpft winkte er anschließend den rund 200 deutschen Fans zu. Zuvor hatte er im Viertelfinale den Junioren-WM-Zweiten Islam Abbasow aus Aserbaidschan mit 4:1 bezwungen, nachdem er den Chinesen Shuai Hon mit 3:1 und dann im Achtelfinale den starken Kubaner Daniel Hechavarria Gregorich dank der letzten Wertung mit einem 2:2-Remis ausgeschaltet hatte.

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