Sportminister fordern mehr Geld von DFB und DFL

Eisenach (dpa) - Die 36. Sportministerkonferenz auf der Wartburg in Eisenach hat von der Deutschen Fußball Liga und dem Deutschen Fußball-Bund eine Verdreifachung der Mittel zum Kampf gegen Gewalt gefordert.

„Wir erwarten von der DFL und dem DFB in Zukunft dafür jährlich zehn Millionen Euro“, formulierte Gastgeberin und Konferenz-Präsidentin Heike Taubert den Standpunkt der Sportminister. Das sei angesichts von rund 216 Millionen TV-Mehreinnahmen im kommenden Jahr keine unbillige Forderung.

Derzeit teilen sich Kommunen, Länder sowie DFB und DFL in die rund 9,5 Millionen für die Finanzierung von Anti-Gewalt- und Fan-Projekte im Fußball. Taubert unterstrich die Bereitschaft der Länder, die Mittel in gleicher Höhe auch in Zukunft zur Verfügung zu stellen.

Ein positives Fazit zog die Tagung zum Abschneiden der deutschen Mannschaften bei den Olympischen Spielen und Paralympics in London. Die Sportminister verwiesen aber darauf, dass angesichts der Haushaltssituation eine Steigerung der finanziellen Förderung des Leistungssport vorrangig aus öffentlichen Mitteln nicht möglich sei.

Deshalb bekräftigte Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, die Forderung, ein Drittel der Gewinne aus Sportwetten dem Sport zukommen zu lassen. „Ohne Sport würde es keine Sportwetten geben“, sagte der DOSB-Präsident. Es bestehe kein Zweifel, dass der Sport mehr Geld benötige, um auch in Zukunft in der Weltspitze mitmischen zu können.

Zumindest verbalen Rückenwind für das Bemühen des DOSB, 2016 in Rio de Janeiro das deutsche Ergebnis bei den nächsten Olympischen Spielen zu verbessern, vermittelt der Beschluss der Konferenz, den Sport dabei zu unterstützen. Allerdings verwies Taubert auch auf Möglichkeiten der Effizienzsteigerung durch Konzentration. „Wir in Thüringen konzentrieren uns maßgeblich auf den Wintersport und machen bei zwei Millionen Einwohnern mit den zur Verfügung stehenden Mitteln viel“ sagte sie. Zwar müssten alle Sportarten im Freistaat in der Breite gefördert werden, nicht aber als Hochleistungssport. Sie regte enge Kooperation und Konzentration in Zusammenarbeit der Länder an.

Die zweitägige Konferenz würdigte die Anstrengungen der beiden Konjunkturpakete, durch die zum Bau und Sanierung von Sportstätten von Bund und Ländern über 1,7 Milliarden Euro eingesetzt werden konnten, wodurch der bundesweit bestehende Sanierungsbedarf abgemildert wurde. Weitere Schwerpunkte waren die Bekämpfung des Rechtsextremismus im Sport, die Förderung des Ehrenamts sowie die Teilhabe aller Kinder am organisierten Sport.

Nach zwei Jahren ihrer Präsidentschaft gab die Thüringer Sportministerin turnusmäßig die Leitung der Konferenz an Hessen weiter.

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