UN-Botschafter Lemke warnt vor Olympia-Boykott

Berlin (dpa) - UN-Sportbotschafter Willi Lemke hält nichts von einem Boykott der Olympischen Winterspiele in Sotschi.

„Wer sagt, man darf bei Olympia in Sotschi nicht antreten, weil in Russland ein Gesetz gegen Menschen mit homosexueller Orientierung beschlossen wurde, den frage ich: Habt Ihr nichts gelernt aus dem misslungenen Olympiaboykott gegen Moskau und der Revanche in Los Angeles?“, sagte Lemke im Interview des „Tagesspiegel am Sonntag“.

Die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck, nicht nach Sotschi zu reisen, ist laut Lemke nicht mit einem Boykott gleichzusetzen, „denn er rief nicht öffentlich auf, seinem Beispiel zu folgen“. Ohnehin sei es ein Fehler, die Olympischen Spiele zu politisieren: „Man kann nicht zulasten des Sports politische Konflikte austragen. Es ist doch viel besser, wenn Obama mit Putin redet.“ Es gebe außerdem Konflikte, „in denen der Sport besser, proaktiver und direkter genutzt werden kann als in diesem Fall“.

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