Olympia-Organisationschef Coe: Operation gelungen

London (dpa) - Drei Tage vor Ende der XXX. Olympischen Sommerspiele hat Organisationschef Sebastian Coe ein stolzes Fazit gezogen: „Die Operation war eine ziemlich gute“, sagte der Präsident des Londoner Organisationskomitees LOCOG am Donnerstag vor Journalisten.

„Die Sportstätten funktionieren wie ein Uhrwerk“, sagte Coe, der Londoner Nahverkehr habe eine Galavorstellung gezeigt.

Die Zuschauer hätten sich mit ihrer Begeisterung selbst in den Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit gerückt. „Das war nahe an Lillehammer“, sagte Coe mit Blick auf die Winterspiele von 1994, die vielen als die besten Spiele der vergangenen Jahrzehnte gelten. Coe warnte jedoch vor voreiligen Jubelszenarien. „Wir müssen uns bis zum Ende konzentrieren.“ Die Athleten sollen auch bei ihrer Abreise noch einen guten Service geboten bekommen. „Wir können den Fuß jetzt nicht vom Pedal nehmen.“ Zumal in drei Wochen schon die Paralympics auf dem Programm stehen. Auch dort messen sich 5000 Athleten in 20 Sportarten.

Coe würdigte besonders die Hinterlassenschaft der Spiele für den einst vernachlässigten Londoner Osten. „Es gäbe hier kein Einkaufszentrum und keine sauberen Flüsse und auch nicht den größten Park, der in den letzten Jahrzehnten in Europa geschaffen wurde, wenn es nicht den Sport gegeben hätte“, sagte Coe. „Ost-London ist zu einem außergewöhnlichen Ort geworden.“ Und auch die Londoner Innenstadt sei transformiert worden.

Durch Olympia wurden allein in den Olympiapark im Stadtteil Stratford sieben Milliarden Pfund investiert. Hinzu kommen zahlreiche private Investitionen im Umfeld, darunter Europas größtes Einkaufszentrum. Tausende Wohnungen sind neu entstanden. Die Spiele hätten zudem viel für den Sport insgesamt getan, sagte Coe: „Sport ist jetzt Teil des öffentlichen Lebens geworden.“ Das sei vor allem mit Blick auf junge Leute wichtig, denn Sport sei „die wirksamste Form von Sozialarbeit“, die es gebe.

Auch das IOC zeigt sich von der Organisation begeistert. „Wir sind sehr glücklich, dass die Athleten in den Mittelpunkt gestellt wurden“, sagte Denis Oswald, Chef des IOC-Koordinationskomitees. Das Transportsystem habe bestens funktioniert. „Und sogar das Wetter war so viel besser, als wir erwartet hätten.“ Oswald lobte auch das britische Publikum, das sowohl fremde als auch die eigenen Athleten unterstütze. IOC-Vizepräsidentin Gunilla Lindberg zeigte sich als Fan des olympischen Dorfes. „Man fühlt sich dort wirklich zu Hause. Es ist das Herz der Spiele. LOCOG könnte Probleme bekommen, uns wieder loszuwerden.“

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