„Sie ist wie guter Wein“: Hockey-Rekordfrau Keller

Santiago de Chile(dpa) - Natascha Keller hat im deutschen Hockey bislang Einmaliges erreicht. Die Rekordnationalspielerin bestritt beim 6:0-Sieg der deutschen Damen gegen Chile ihr 400. Länderspiel. In der Jubiläumspartie erzielte die 34-Jährige bereits ihr 198. Tor im Nationaltrikot.

„Sie ist wie guter Wein: Je älter, desto besser“, sagte Bundestrainer Michael Behrmann. Das Team bereitet sich aktuell in Santiago de Chile auf die am kommenden Samstag im argentinischen Rosario beginnende Champions Trophy vor.

Mit einer Nominierung für die Olympischen Spiele in London könnte die Berlinerin einen weiteren Rekord aufstellen. Nach 1996, 2000, 2004 und 2008 steht sie vor ihrer fünften Olympia-Teilnahme, ebenfalls eine einmalige Marke im deutschen Hockey. „Natascha ist trotz ihrer Erfolge sehr bodenständig und das Vorbild für die Jüngeren schlechthin“, sagte Marcel König, Kellers Vereinstrainer im Berliner HC.

Seit 1983 spielt die Ausnahmespielerin, abgesehen von einem kurzen Gastspiel beim spanischen Club CD Terrassa im Jahr 2009, ununterbrochen für den Berliner HC und gewann mit dem Club acht deutsche Feldhockey-, vier Hallenhockey- und zwei Europacuptitel.

Ihr größter internationaler Erfolg ist der Olympiasieg mit den deutschen Damen in Athen 2004. Damit bescherte Keller, die am 3. Oktober 1994 ihr Debüt im A-Kader gegeben hat, ihrer Familie bereits die dritte Goldmedaille. Ihr Vater Carsten hatte 1972 in München Gold gewonnen, ihr älterer Bruder Andreas 1992 in Barcelona. 2008 sorgte ihr jüngerer Bruder Florian in Peking für das vierte Olympia-Gold im Hause Keller. Großvater Erwin hatte 1936 in Berlin die Silbermedaille geholt. 1999 wurde „Taschi“ zur Welthockeyspielerin gewählt.

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