Shorttrack-Damen erkämpfen Staffel-Silber bei EM

Malmö (dpa) - Erschöpft fielen sich die deutschen Shorttrackerinnen in die Arme und strahlten auf dem Eis um die Wette: Mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Malmö ist dem Quartett einer der größten Erfolge für das deutsche Damen-Team gelungen.

Nach den Titelgewinnen 2007 in Sheffield und 2010 in Dresden war es die insgesamt neunte Medaille einer deutschen Damen-Staffel bei Europameisterschaften. „Diese Medaille ist ein gutes Trostpflaster für die Disqualifikationen in den Einzelrennen. Das wird heute ausgiebig gefeiert, zumal ja Julia Riedel heute Geburtstag hat“, sagte die Dresdnerin Bianca Walter, nachdem die Deutschen voll auf Angriff liefen und nur Titelverteidiger Niederlande knapp den Vortritt lassen mussten.

Walter, Riedel, Tina Grassow und Christin Priebst lagen lange sogar in Front, ehe die Oranjes auf den letzten Runden ihr ganzes Können ausspielten. „Es war heute sogar Gold drin, aber dann waren die Niederländerinnen doch etwas stärker. Silber ist unser Geschenk zum Geburtstag“, meinte Bianca Walter zum 24. Ehrentag ihrer Teamgefährtin.

Die deutschen Herren waren tags zuvor im Halbfinale ausgeschieden und beendeten die EM auf Platz sechs. Im Finale sorgte Russland für die Überraschung und bezwang Vorjahressieger Niederlande im Schlussspurt.

Im Mehrkampf hatten die Deutschen zuvor ihre Zielstellungen verpasst. Der Dresdner Paul Herrmann verfehlte am Sonntag über 1000 Meter das angestrebte Halbfinale und musste insgesamt mit Platz zehn zufrieden sein. Den Titel sicherte sich mit einem Erfolg im 3000-m-Lauf der Niederländer Freek van der Wart vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Sijkie Knegt.

Die deutschen Damen waren auf den Einzelstrecken vom Pech verfolgt. Am Sonntag wurde die Dresdnerin Tina Grassow im Viertelfinale in Führung liegend wegen Behinderung disqualifiziert, nachdem über 1500 Meter schon Bianca Walter zurückgestuft worden war. „Manchmal denke ich, dass meine Urgroßmutter, die gerade 90 geworden ist, einen besseren Schiedsrichter abgegeben hätte“, empörte sich Bianca Walter auf ihrer Facebook-Seite über die aus ihrer Sicht ungerechtfertigte Disqualifikation. Am Ende blieben den Deutschen beim fünften Titelgewinn der Italienerin Arianna Fontana nur die Plätze 15 (Walter) und 16 (Grassow).

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