Rupprath: Ich vermisse das Schwimmen nicht

Schlussstrich: Ende der Laufbahn mit 33 Jahren. In Zukunft Co-Kommentator bei Eurosport.

Düsseldorf. Irgendwie kam er sich zum Ende der Karriere ein wenig verloren vor. "Sich mit zehn Jahre jüngerer Konkurrenz zu messen, ist nicht immer ganz einfach." Thomas Rupprath ist 33 Jahre alt, seit anderthalb Jahrzehnten schwimmt der gebürtige Neusser in der internationalen Spitze, aber seit den Kurzbahn-Weltmeisterschaften 2009 hat er nicht mehr trainiert. "Was mich am meisten wundert, ich vermisse das Schwimmen nicht. Das hätte ich mir früher auch nicht vorstellen können." Erstmals seit 17 Jahren fehlt sein Name auf den Meldelisten der deutschen Meisterschaften. Für "Eurosport" wird er künftig als Co-Kommentator tätig sein. Das hat sich Thomas Rupprath immer gewünscht.

Mit dem Schwimmsport will er auch nach dem Ende der Karriere weiter zu tun haben, das Management der Nationalmannschaft würde ihn reizen: "Ich würde gerne der Oliver Bierhoff des Schwimmens sein", sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung.

77 deutsche Meistertitel, unter anderem für die SG Bayer Wuppertal, gehen auf sein Konto. Bei den Olympischen Spielen gewann er 2000 in Sydney mit der Lagenstaffel Bronze, vier Jahre später in Athen Silber. 2003 in Barcelona war er Weltmeister über 50 Meter Rücken. "Eigentlich ein guter Zeitpunkt, um aufzuhören", sagte er damals, dachte aber zu keinem Zeitpunkt daran. Rupprath galt immer als begnadeter Schwimmer, dessen Körpergröße von 1,83 Meter aber für olympisches Gold zu klein ausfiel. "Ruppi" kompensierte Körpergröße und fehlende Spannweite mit Technik und härtestem Training.

In der Szene findet sich niemand, der ein böses Wort über ihn verlieren würde. Mit seiner Frau Urte, Schwester der Olympiadritten von Sydney im Kunstspringen, Dörte Lindner, Tochter Elisabeth und Sohn Mick, kümmert er sich um Sportgeschäft und Fitnessstudio in Rostock: "Ich bin komplett zufrieden mit dem, was ich erreicht habe."

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