Riesen-Frust nach dem Olympia-Aus

Eishockey: Im Jahr der Weltmeisterschaft gibt es für die Deutschen in Vancouver nichts zu gewinnen.

Vancouver. Die Bilanz rabenschwarz, die Aussichten finster: Nach der Olympia-Lektion von Vancouver ist für das deutsche Eishockey im Jahr der Weltmeisterschaft im eigenen Land ein Ende der Enttäuschungen nicht in Sicht. "Die Realität ist hart, aber sie ist so.

Wir werden in Kürze nichts ändern können", sagte Franz Reindl, Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB), nach der 2:8-Abfuhr im Play-off gegen Kanada. Vier Pleiten in vier Spielen, 5:20 Tore und Platz elf, die bestbesetzte DEB-Auswahl seit Jahren lieferte das schwächste Olympia-Ergebnis der Verbandsgeschichte ab. "Alles zusammen hat nicht funktioniert", befand Bundestrainer Uwe Krupp.

Vergebens hoffte die mit sieben Nordamerika-Profis aus der NHL verstärkte Nationalmannschaft auf ein Erfolgserlebnis auf der größten Bühne des Sports.

"Am Ende zählen nur Siege. Deshalb kann man nicht sagen, dass es positiv war", meinte Verteidiger Dennis Seidenberg. Der Gewinn des Deutschland-Cups im November und das respektable 0:2 beim Olympia-Auftakt gegen Olympiasieger Schweden täuschten: Der Abstand zu den Branchenriesen ist immer noch gewaltig. "Wir müssen einfach auf unsere Mittel schauen. Wir können uns nicht mit Kanada messen", mahnte der Berliner Routinier Sven Felski.

Aber selbst Teams wie die vom Deutschen Ralph Krueger trainierten Schweizer und die Weißrussen schnitten wieder einmal besser ab. "Man sieht ganz klar, dass wir nicht in die Top acht gehören", urteilte Abwehrmann Christian Ehrhoff. Ein Frusterlebnis, das Trainer Krupp keineswegs überraschte. "Die Bilanz ist das, was man erwarten konnte", sagte der 44-Jährige nüchtern.

Das Träumen hat sich der Bundestrainer spätestens seit der Blamage bei der Weltmeisterschaft in Bern im Vorjahr abgewöhnt. "So schlecht, wie es dargestellt wird, waren wir nicht", sagte der Düsseldorfer Korbinian Holzer. Die nächste Station ist die Weltmeisterschaft, der Druck ist wieder enorm hoch. "Dann beginnt der gleiche Kampf von vorn", sagt Franz Reindl.

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