Rentner mit Goldmedaille: Senioren mischen Olympia auf

Kein Sieger ist so alt wie Sybil Newall und Oscar Swahn.

Düsseldorf. Von alten Menschen heißt es, dass sie im Alter geistig und körperlich nachlassen. Dass es Ausnahmen gibt, belegt das Beispiel des Schweden Oscar Swahn, der der älteste Olympiasieger in der Geschichte der Spiele der Neuzeit ist.

64 Jahre alt ist er, als er 1912 in Stockholm mit der schwedischen Mannschaft die Goldmedaille im Schießwettbewerb "Laufender Hirsch" gewinnt. Der gemütlich wirkende Herr mit dem Rauschebart hat schon vorher von sich reden gemacht. 1908 in London hat er sich schon zweimal Gold und einmal Bronze gesichert.

Als er 1920 erneut bei Olympia antritt, ist er sogar der älteste Teilnehmer an Olympischen Spielen aller Zeiten. Diesmal gewinnt er Silber. 1924 ist der 76-Jährige erneut nominiert. Doch eine Krankheit verhindert seine Teilnahme.

Sein Talent hat Swahn, der 1927 stirbt, seinem Sohn Alfred vererbt. Der wird 1912 Olympiasieger - im Einzel und gemeinsam mit seinem Vater auch im Teamwettbewerb.

Die Spiele von London 1908 sind im Schießen die Veranstaltung der Senioren. Denn auch die Engländerin Sybil Newall stellt einen neuen Altersrekord auf. 53Jahre ist sie alt, als sie im Bogenschießen Olympiasiegerin und damit älteste Goldmedaillengewinnerin wird.

Dabei hat sie erst drei Jahre zuvor mit dem Sport angefangen. Zweite wird Charlotte Dod, die zuvor fünfmal das Tennisturnier in Wimbledon gewonnen hat. Erst mit 74 hört Newall auf. Ein halbes Jahr später stirbt sie.

Bei den kommenden Spielen in Peking ist zumindest Swahns Rekord in Gefahr - theoretisch. Der japanische Springreiter Hiroshi Hoketsu nimmt mit 67 Jahren an den Spielen teil.

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