Deutsche Springreiter warten weiter auf Weltcup-Sieg

Stuttgart (dpa) - Knapper geht es nicht: Nur eine Hundertstelsekunde ritt Marcus Ehning beim Großen Preis von Stuttgart mit Küchengirl langsamer als Kevin Staut mit Silvana. Der Profi aus der Normandie setzte sich im Stechen des Weltcup-Springens nach fehlerfreiem Ritt in 42,66 Sekunden durch.

Der nur hauchdünn geschlagene Ehning kam mit seiner Stute Küchengirl (0/42,67) auf Platz zwei. „Ich betrachte das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, kommentierte Ehning seinen zweiten Platz. Der Reiter aus Borken sagte aber auch: „Kevin hat verdient gewonnen. Bereits bei der zweitwichtigsten Prüfung hatte Ehning den zweiten Platz belegt; im Master hinter Christian Ahlmann.

Durch den Erfolg des 32 Jahre alten französischen Europameisters von 2009 blieben die deutschen Springreiter auch bei der fünften Weltcup-Station in dieser Saison ohne Sieg. In der Gesamtwertung führt Staut nun zusammen mit dem Spanier Sergio Alvarez Moya.

Auf den Plätzen drei und vier folgten in Stuttgart Luciana Diniz mit Winningmood (0/43,90) und Jens Fredricson aus Schweden mit Lunatic (0/43,97). Als zweitbester deutscher Reiter kam Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina (0/45,27) auf den sechsten Platz.

Ehning hatte bereits beim Master-Springen einem anderen gratulieren müssen. Sein Kumpel Christian Ahlmann nutzte seine gute Ausgangsposition als zweitletzter Starter mit Lorena und siegte erstmals. Mit über zwei Sekunden Vorsprung ließ der 37-Jährige seinen acht Konkurrenten im Stechen um ein 52 000 Euro teures Auto keine Chance. Ehning verpasste seinen vierten Master-Sieg als Startreiter mit Sabrina.

„Ein paar Wendungen waren schon an der Grenze des Möglichen, aber die Stute hat richtig mitgekämpft“, sagte Ahlmann, nachdem er in der Schleyer-Halle die starke Konkurrenz aus sechs Ländern mit einem furiosen Ritt geschlagen hatte. „Lorena ist auch für größere Springen gut. Ich wollte es auf jeden Fall mit ihr probieren“, sagte der Sieger zu seiner überraschenden Pferde-Wahl.

Im Dressurviereck glänzte mit zwei Siegen und zwei persönlichen Bestmarken Helen Langehanenberg. Die 30-Jährige aus Havixbeck gewann mit dem zwölfjährigen Damon Hill vor 8000 Zuschauern die mit 40 000 Euro dotierte Weltcup-Qualifikation. Langehanenberg siegte mit 86,775 Prozentpunkten souverän vor Kristina Sprehe aus Dinklage mit Desperados (82,275). Durch ihren dritten Platz mit Eremo (80,600) übernahm die Italienerin Valentina Truppa nach der dritten Station die Weltcup-Führung. Sprehe liegt auf auf dem dritten Rang, Langehanenberg auf dem sechsten.

„Heute bin ich noch glücklicher, als gestern“, sagte die zweimalige Siegerin nach ihrer persönlichen Kür-Bestmarke. „Damon Hill fiel die Prüfung leicht, er war entspannt und frisch. So kann es weitergehen.“ Ebenfalls zufrieden äußerte sich die zweitplatzierte Sprehe: „Heute hatte ich von Anfang an ein viel besseres Gefühl, weil mein Pferd die Prüfung entspannt anging.“ Zwei Dressur-Siege gab es auch für Anabel Balkenhol. Die Reiterin aus Rosendahl gewann mit Dablino zunächst den Grand Prix und im Special den German-Master-Titel.

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