Leipzig. Ralf Rangnick traut sich wieder die Doppelbelastung zu. Der 60-Jährige will Wunschtrainer Julian Nagelsmann selbst den Weg für eine glorreiche Zukunft bei Fußball-Erstligist RB Leipzig ebnen. „Ich fühle mich top, auch energetisch richtig klasse“, sagte Rangnick. Einen Plan hat er auch: Weg vom dauerhaften Ballbesitz, wieder hin zum Hochgeschwindigkeitsfußball. „Ohne Tempo, ohne Tiefgang, ohne Hochschalten in den fünften, sechsten, siebten Gang, ohne in den Rücken der Abwehr zu kommen, gewinnst du heute noch nicht einmal gegen Panama oder Südkorea“, sagte der Schwabe. Die WM habe vieles von dem, „wofür wir ja seit Jahren stehen, noch mal eindrucksvoll bestätigt“, so Rangnick. Einige Teams hätten sich derart am Ballbesitz ergötzt, dass sie erst dann gemerkt haben, oh, wir haben ja gar kein Tor geschossen, als das Spiel zu Ende war.“

Bevor Wunschtrainer Julian Nagelsmann ab Sommer 2019 übernimmt, will Rangnick dem Euro-League-Teilnehmer wieder die RB-DNA einimpfen. Linksverteidiger Marcelo Saracchi vom argentinischen Rekordmeister River Plate sowie der französische Abwehrspieler Nordi Mukiele vom HSC Montpellier sind Zugänge. Im Angriff wurde der brasilianische Stürmer Matheus Cunha vom Schweizer Erstligisten FC Sion geholt. Offen ist, ob WM-Star Emil Forsberg wirklich bleibt. Mit dem Amerikaner Jesse Marsch erhielt er den Wunsch-Co-Trainer, der bisher Chef der New York Red Bulls war und erst einmal ins zweite Glied rücken und die Liga kennenlernen soll. dpa