Nach zwei Olympia-Pleiten: Bahnvierer auf Kurs Rio

London (dpa) - Nach zwei verpassten Starts 2008 und 2012 ist der deutsche Bahnvierer wieder auf Olympia-Kurs. Mit Platz zwei bei der EM auf Guadeloupe und Rang vier beim Weltcup in Mexiko in deutscher Rekordzeit von 3:57,507 Minuten hat das Quartett die Erwartungen bisher mehr als erfüllt.

Nach zwei Olympia-Pleiten: Bahnvierer auf Kurs Rio
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„Wir arbeiten hart, und das macht sich nun bemerkbar. Die anderen Nationen nehmen uns wieder zur Kenntnis“, sagte der Berliner Theo Reinhardt vor dem nächsten Weltcup am Wochenende in London nicht ohne Stolz.

Gleich dreimal blieb der Vierer in Mexiko unter der magischen 4-Minuten-Grenze — Zeiten, die für einen deutschen Bahnvierer in den vergangenen Jahren völlig unerreichbar schienen. Zwar dominieren weiter Australien und Großbritannien, aber die Deutschen haben den Abstand zur Spitze deutlich verkürzt. „Wir haben jetzt sieben Sportler auf gleichem Niveau“, erklärte Bundestrainer Sven Meyer. „Wir funktionieren als Mannschaft. Und der Konkurrenzkampf beflügelt.“

Meyer, der seit März 2011 an verantwortlicher Stelle steht und vorher den dänischen Bahnvierer 2009 zu WM-Gold geführt hatte, hat neben einer Umstellung der Trainingsarbeit auch an vielen Details gearbeitet. „Wir haben diesen Sommer sehr hart gearbeitet und auch an der Aerodynamik gefeilt und das Positionskonzept überarbeitet. Auch hier schöpfen wir bei weitem noch nicht alles aus, wissen aber genau, wo wir mittelfristig hinwollen“, sagte der erst 29-jährige Coach.

Klares Ziel für den Bahnvierer ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. 2008 in Peking und 2012 in London war Deutschland nur Zuschauer, die letzte WM-Medaille gab es 2002. Nach zwei von zehn Qualifikationsrennen scheint die Teilnahme möglich — vielleicht sogar mehr. „Wir sind bisher sehr zufrieden mit den Leistungen. Ich wusste, dass wir einen Schritt nach vorne machen können“, meinte Meyer.

Vor dem Weltcup im Radsport-Mekka Großbritannien plagen Meyer allerdings leichte Verletzungssorgen. Zudem richtet sich nach dem starken Auftakt der Blick schon eher Richtung WM Mitte Februar in Paris. „Wir sind deshalb etwas zwischen Baum und Borke“, meinte Meyer. Reinhardt warnt deshalb: „Zurzeit liegen wir voll im Soll. Jedoch darf uns trotzdem weiter kein Ausrutscher passieren.“

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