Meinung Prokop geht ins Risiko

Wenn es Handball-Bundestrainer Christian Prokop darum ging, vor Beginn der EM einen Reiz zu setzen, dann ist das voll aufgegangen. Der neue Reiz birgt aber Risiken, gerade für Prokop selbst. Ohne Finn Lemke, den Abwehrturm, zur Titelverteidigung nach Kroatien?

Unmöglich — urteilen viele Handball-Kenner. Doch Prokop hat alle überrascht: Lemke fehlt — wie mit Rune Dahmke und Fabian Wiede zwei weitere Europameister von 2016. Bislang galt der Trainer eher als solider Verwalter des üppigen Erbes von Dagur Sigurdsson. Der Isländer hatte Deutschland wieder an die europäische Spitze geführt.

Dass Prokop nun so kurz vor demTurnier vom Verwalter zum Gestalter vor allem zugunsten dreier Spieler seines einstigen Clubs aus Leipzig wird, ist riskant. Das könnte bei schlechtem Turnierverlauf auf ihn zurückfallen. Andererseits gilt: Ohne Grund legt sich kein Trainer die Latte freiwillig höher als sie für einen Titelverteidiger vor einer Europameisterschaft ohnehin liegt.

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