PR-Auftritt wird zur Blamage

Die DFB-Elf spielt nur 1:1 in China. Nach dem Ende der Liga fehlen Kraft und Motivation.

Schanghai. Die deutschen Nationalspieler in der Einzelkritik:

Robert Enke (Hannover 96): Mit Abstand bester Deutscher. Beim Gegentreffer war der Torwart machtlos, war sonst bei allen Schüssen der Chinesen sicher. Eine gute Bewerbung für weitere Auftritte als Nummer eins. Philipp Lahm (Bayern München): So schwach war der Bayer selten in der Nationalmannschaft. Gerade in der ersten Halbzeit von der Rolle und als Kapitän offensichtlich übermotiviert. Zu viele Fouls, Stellungsfehler und in der Offensive kaum zu sehen. Arne Friedrich (Hertha BSC): Er durfte endlich in der Innenverteidigung spielen, wirkte jedoch unsicher. Möglich, dass ihn seine Verletzung hemmte. Gegen die bestenfalls zweitklassigen Chinesen (Weltranglisten-Platz 97) muss man mehr von ihm erwarten. Und er auch von sich. Robert Huth (FC Middlesborough): Fast drei Jahre nach seinem letzten Länderspiel mal wieder dabei. Warum die Pause so lang war, zeigte er beim 0:1: Unbeweglich und antrittsschwach ließ er sich von Hao Junmin düpieren. Auch sonst viele Fehler. Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg): Begann stark, vor allem im Zusammenspiel mit Podolski auf der linken Außenbahn. Seine Flanken kamen indes nicht so gut wie gewohnt. Hinten mit einigen Problemen. Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart): Versuchte dem Spiel Ordnung zu verleihen, doch das gelang ihm nur selten. Einige gute Pässe, aber auch einige verlorene Zweikämpfe. Insgesamt zu wenig von ihm. Christian Gentner (VfL Wolfsburg): Schüchternes Debüt des Wolfsburgers. Er war vor allem bemüht, keine Fehler zu machen, doch das gelang ihm längst nicht immer. Den Meisterschwung hatte er nicht mitgenommen. Piotr Trochowski (Hamburger SV): Der Mann fürs Kreative war gegen China eher der Mann im Schongang. War so gut wie gar nicht zu sehen. Spielte seine Schnelligkeit und seine Dribbelstärke nicht aus. Bastian Schweinsteiger (Bayern München): Hätte kurz vor Schluss zum Matchwinner werden können, als er freistehend am Tor vorbei schoss. Klasse seine Vorarbeit zum 1:1. Ansonsten aber ein blasser Auftritt. Lukas Podolski (Bayern München): Sehr engagierter Beginn, gewohnt souverän im Torabschluss. Im zweiten Durchgang baute der Bald-Kölner aber merklich ab. Mario Gomez (VfB Stuttgart): Der 30-Millionen-Mann zeigte wieder sein Nationalmannschaftsgesicht, war kaum zu sehen, allerdings auch meistens vorne auf sich allein gestellt. Hatte aber immerhin eine herausragende Szene, als er bei Podolskis Treffer grazil über den Ball sprang. Haltungsnote 6,0. Wartet seit 795 Minuten auf ein Tor. Cacau (VfB Stuttgart): Durfte 27Minuten Debüt feiern. War dabei aber ebenso unauffällig wie die Kollegen. Andreas Hinkel (Celtic Glasgow): 14 Minuten für die Länderspielbilanz. Mehr nicht.

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