"Power Horse Cup": Schüttler und Tiriac retten den Standort Düsseldorf

Ein Einzelturnier um den „Power Horse Cup“ löst 2013 den World Team Cup ab.

Düsseldorf. Prominente Namen, ein treuer Hauptsponsor — und das Fernsehen ist auch dabei: Mit Rückenwind ist am Dienstag im Düsseldorfer Rochusclub der Tennis-World Team Cup nach 35 Jahren der Geschichte zugeführt und gleichzeitig ein neues „Baby“ geboren worden:

2013 wird vom 17. bis zum 25. Mai auf der Düsseldorfer Anlage der „Power Horse Cup“ ausgespielt, ein ATP-Turnier der Kategorie 250 mit einem 28er-Feld und einer Doppelkonkurrenz, das mit etwa 415 000 Euro Preisgeld dotiert sein wird — und einen Etat von 2 bis 2,5 Millionen Euro umfassen soll.

„Der World Team Cup wird unter diesem Namen und in dieser Form nirgendwo auf der Welt mehr stattfinden“, sagte der ehemalige WTC-Turnierdirektor Dietloff von Arnim gestern und präsentierte einen Geburtshelfer des neuen Formats:

Zusammen mit Ion Tiriac, dem ehemaligen Manager von Boris Becker, hat der Ex-Tennisprofi Rainer Schüttler die ATP-Lizenz für den World Team Cup aufgekauft: Die war der Rochusclub Turnier GmbH nach Erfüllung des jüngsten Fünfjahreskontrakts vertragsgemäß zugefallen.

Die GmbH hatte zuletzt defizitär gearbeitet, durch den Verkauf der Lizenz für geschätzte 1,6 Millionen Euro sollen nun aber alle Verbindlichkeiten bezahlt sein.

Der Clou: Tiriac und Schüttler verpachten die Lizenz zunächst für ein Jahr an die neu gegründete Rochus Turnier GmbH, die Turnierdirektor von Arnim mit seiner Werbeagentur und der Rochusclub gegründet haben.

Für ein Jahr also ist der Tennis-Standort Düsseldorf gesichert. Was darüber hinaus geschieht, ist unklar. „Unser Ziel ist, das Turnier langfristig in Düsseldorf zu halten, um weiterhin Spitzentennis in dieser Region zu zeigen“, sagte Schüttler, der mit seinem neuen Engagement als Tiriac-Lehrling seine aktive Karriere für beendet erklärte — und keinen Zweifel daran ließ, sich von seinem persönlichen Investment auch eine Rendite zu erwarten: „Sonst würde man das natürlich nicht machen.“

Die Vorteile des Standorts Düsseldorf sind klar: Eine funktionierende Logistik, eine attraktive Anlage, darüber hinaus bleibt „Power Horse“, der Energydrink-Hersteller aus Österreich, Hauptgeldgeber — auch, weil das Turnier künftig vom Sender Eurosport in bis zu 59 Länder frei empfänglich übertragen wird.

Nur das Tennis-Publikum, das dem WTC zuletzt in größerer Zahl den Rücken zukehrte, will mit einem attraktiven Teilnehmerfeld zurückgewonnen werden. Dass die Stars wie Nadal, Federer oder Djokovic nach Düsseldorf kommen, bleibt aber wohl Illusion.

„Da darf man sich nichts vormachen, dafür sind die Antrittsgelder inzwischen zu hoch“, sagte Schüttler. Ziel sei es, erst einmal „Top Ten Spieler“ zu verpflichten.

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