Pokalfinale: Simon Rolfes hofft auf den Bayer-Coup

Der Kapitän nimmt die Werkself in Schutz und will nicht über den Trainer reden.

Leverkusen. Er will sich nur auf dieses eine Spiel konzentrieren. Fußball-Nationalspieler Simon Rolfes reagiert genervt auf die Spekulationen um die Zukunft von Trainer Bruno Labbadia bei Bayer Leverkusen, auf das angebliche Votum der Mannschaft gegen den Trainer, auf alles, was die Konzentration auf das ganz große Ziel gefährdet.

2004 stand Simon Rolfes schon einmal mit Werder Bremen im Pokalfinale, obwohl er nicht eine Sekunde spielte. "Berlin ist etwas ganz Besonderes, es ist ein Highlight. Ich weiß, dass viele unserer Spieler überrascht sein werden von der großartigen Atmosphäre im Olympiastadion", erzählt Rolfes vor dem Abflug nach Berlin. Die Mannschaft, deren Kapitän Simon Rolfes ist, machte in den letzten sechs Monaten so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Bis auf den Pokal. Da haben sie bisher alles richtig gemacht. Und das soll sich im Endspiel gegen Werder Bremen auch nicht ändern.

"Wir haben alle gemerkt, dass es im Pokal großartig läuft, aber die Liga ist nun einmal der Alltag, und das war deprimierend", sagt Rolfes, bei Bayer ein Führungsspieler, aber eben auch einer von denen, die den Leistungseinbruch der Werkself in der zweiten Saisonhälfte nicht bremsen konnten.

Über den Trainer will Rolfes kurz vor dem Finale in Berlin keine Worte verlieren. "Ich will daran keine Gedanken verschwenden. Wir haben ein Ziel in Berlin." Wenn es nicht laufe in einer Mannschaft wie Bayer, werde die Frage nach dem Trainer gestellt. Aber Simon Rolfes beschäftigt das nicht. "Wenn das Pokalfinale vorbei ist, geht es in den Urlaub. Die Analysen sollen dann andere machen." Die anderen, das sind Sportdirektor Rudi Völler, Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, Bayer-Manager Michael Reschke und der Trainer. Die sollen dann entscheiden wie es weitergeht mit Bayer.

Bruno Labbadia ist total konzentriert auf das Finale. Er kann mit dem Pokalsieg die eine Saison retten, die fast schon verspielt ist. So lange Rudi Völler die Hand über Labbadia hält, kann dem Trainer nichts passieren. Aber es ist wahrscheinlich genau das, was einen wie Labbadia stört. Labbadia braucht keine schützende Hand über sich, weil er einer ist, der seinen eigenen Weg gehen will. Einer wie Labbadia ist kein Befehlsempfänger. Wäre er das, hätte er als Profi niemals so erfolgreich sein können.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort