Nowitzki erfüllt sich mit NBA-Titel Lebenstraum

Baden-Baden (dpa) - Im Moment seines größten Erfolges wollte Dirk Nowitzki erst einmal allein sein.

Sekunden, bevor mit dem Sieg im sechsten Spiel gegen die Miami Heat der Traum vom NBA-Titel in Erfüllung ging, stürmte Deutschlands Basketball-Superstar vom Parkett und verschwand in der Dusche der Umkleide. „Ich habe erst einmal eine Minute für mich selbst gebraucht, war ein bisschen emotional, habe ein bisschen geheult“, sagte der 33-Jährige von den Dallas Mavericks. Zur Krönung wurde er auch noch zum wertvollsten Spieler der Finalserie (MVP) gewählt.

Nach 13 Jahren und 1117 Spielen in der besten Basketball-Liga der Welt war das „German Wunderkind“ am 12. Juni (Ortszeit) endlich am Ziel seiner Träume. Aus „No-win-ski“, der 2006 in der Finalserie gegen Miami noch verloren hatte, war unwiderruflich einer der größten Athleten der deutschen Sportgeschichte geworden.

Was folgte, waren ein Partymarathon und weltweite Huldigungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte, Bundespräsident Christian Wulff verlieh dem 2,13-Meter-Riesen das Silberne Lorbeerblatt und auf den Straßen in Dallas und Würzburg war die Hölle los. Mehr als 250 000 Menschen jubelten Nowitzki und Co. bei der Parade in Texas zu. Und auch in Nowitzkis Heimatstadt Würzburg bereiteten rund 15 000 Fans ihrem Idol einen rauschenden Empfang.

„Ich hätte nie gedacht, dass ein Basketballer im Fußball-Land Deutschland so etwas auslösen kann“, sagte Nowitzki gerührt. Mit dem Titel in der NBA erfüllte sich „Dirkules“ nach der Olympia-Teilnahme 2008 den zweiten großen Traum. Dennoch stellte er sich im September bei der EM in Litauen in den Dienst der deutschen Nationalmannschaft, konnte ausgelaugt das Zwischenrunden-Aus aber nicht verhindern.

Vom ersten Weihnachtstag an wird Nowitzki mit den „Mavs“ versuchen, den NBA-Titel zu verteidigen. Doch auch wenn das nicht gelingt. Der bodenständige Franke, ein Sportler ohne Allüren, wird für immer seinen Platz in der deutschen Sport-Historie haben.

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