Neuer wird alleingelassen — Gomez gelingt gar nichts

Nur fünf Spieler aus dem WM-Finale stehen in der Startelf. Überzeugen können die wenigsten.

Neuer wird alleingelassen — Gomez gelingt gar nichts
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Manuel Neuer: Er trägt die Nummer 1, war am Mittwoch der Kapitän, der nur fünf Final-Weltmeister aufs Feld führte. Klärte gegen Di Maria wie eine Nummer 1. Bei zwei Toren von seinen in Schockstarre verharrenden Vorderleuten im Stich gelassen.

Roman Weidenfeller: Kam zur Pause für Neuer — sein erster Ballkontakt: Er holt das Leder aus dem Tor, weil er beim Kopfball von Fernandez mehr zusieht, als eingreift. Kurz später steht’s 0:4.

Kevin Großkreutz: Kann er den Lahm spielen? Natürlich nicht, schon als Dortmunder ist das nicht möglich. Agierte aber solide.

Benedikt Höwedes: Am Mittwoch der einzig Übriggebliebene der Final-Vierer-Kette. Durfte auf seiner Lieblingsposition als Innenverteidiger ran. Hätte sich wohl doch besser auf Bewährtes — auf links — verlassen sollen. Die Abstimmung mit . . .

. . . Matthias Ginter war eher so, als hätten sie während der WM nicht mal von der Anwesenheit des anderen gewusst. Bitte keine Wiederholung dieses Innenverteidiger-Pärchens.

Erik Durm: Der Dortmunder erlebte bei seinem zweiten DFB-Einsatz sein persönliches Waterloo. Mehrfach düpiert von Àngel di Maria. Drei der vier Tore wurden über seine Seite eingeleitet.

Christoph Kramer: Argentinien — war da mal was? Beim Gladbacher wegen des Black-outs im Finale nicht so viel wie bei seinen Kollegen. Am Mittwoch konnte er es hingegen genießen. Und tat das auch. Eine tadellose Vorstellung - mit Szenenapplaus für seine ballsichernde Pirouette am argentinischen Strafraum, die er wie selbstverständlich mit einem Zauberpass auf Reus auflöste.

Toni Kroos: Der Chef der Standards. Bei der Chance zum Ausgleich zu eigensinnig. Übersah Draxler und verzog — wenn auch knapp.

André Schürrle: Im Finale war sein Pass auf Siegtorschütze Götze eine Augenweide. Am Mittwoch haperte es an der Präzision. Immerhin trifft er zum 1:4 nach Ecke.

Julian Draxler: Sein blasser Auftritt war früh beendet — verletzungsbedingt.

Lukas Podolski: Mit großem Szenenapplaus begrüßt, aber wenig Wirkung auf das Offensivspiel.

Marco Reus: Der tragische WM-Verpasser war die auffälligste Offensivkraft im DFB-Ensemble, wenn auch ohne Fortüne im Abschluss.

Mario Gomez: Was hatte er gelitten. Monatelang verletzt, WM verpasst, jetzt hoffnungsfroh zurück, sein langer Schatten Miroslav Klose zurückgetreten — und was macht Gomez? Zielt tragisch neben das Tor bei zwei 100-Prozentigen. Dass er dabei einmal im Abseits stand, war den Fans egal. Die Pfiffe dürften ihm auch am Donnerstag noch im Ohr hallen.

Mario Götze: Mag Südamerikaner ganz besonders. Einst ging gegen Brasilien sein Stern auf, machte sich dann im Finale gegen Argentinien unsterblich — und am Mittwoch traf er erneut als Joker.

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