Nationalelf: Ein schwerer Neubeginn

DFB-Team trennt sich nach einer 1:0-Führung 2:2 gegen die Elfenbeinküste.

Gelsenkirchen. Mit einem 2:2 (1:0)-Unentschieden hat am Mittwoch der Vergleich der deutschen Fußball-Nationalelf mit der Auswahl der Elfenbeinküste geendet. Doch Spiel und Ergebnis waren eigentlich Nebensache. Das Gedenken an Robert Enke stand dabei mehr im Mittelpunkt als der Versuch, im letzten Länderspiel des Jahres vor 33015 Zuschauern eine gute Leistung zu zeigen.

Den größten Ehrgeiz hatte dabei ganz offensichtlich Stefan Kießling. Es gibt jedoch bestimmt leichtere Rollen, als die des Alleinunterhalters im deutschen Angriff. Vor allem dann, wenn man in seinem dritten Länderspiel für die deutsche Fußball-Nationalelf gegen kantige und athletische Abwehrspieler von der Elfenbeinküste antreten muss.

Dass dies durchaus schmerzhafte Erfahrungen mit sich bringt, erkannte der Leverkusener bereits in den ersten Szenen bei seinem insgesamt vielversprechenden 70-minütigen Auftritt in Gelsenkirchen.

Acht Treffer hat er in der Bundesliga erzielt, und am Mittwoch war er nach zehn Minuten nahe dran, sein erstes Länderspieltor zu erzielen. Guy Demel, der HSV-Profi im Team der Afrikaner, stoppte Kießling im Strafraum unsanft. Lukas Podolski verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum 1:0.

Sichtlich beflügelt durch das "halbe" Erfolgserlebnis wurde Kießling selbstbewusster und war an fast allen gefährlichen Situationen vor dem gegnerischen Tor beteiligt. Für den nächsten Aufreger sorgte aber Philipp Lahm mit seiner viel zu kurzen Rückgabe auf Tim Wiese (13.). Emmanuel Eboue gelang aber nur ein Heber auf die Latte. Ähnliches Pech hatte Heiko Westermann, dessen Kopfball nach einer Ecke vom "Stuttgarter" Arthur Boka von der Linie des Gäste-Tores befördert wurde.

Die nächsten guten Aktionen der deutschen Elf bereitete dann wieder der laufstarke Kießling vor. Dreimal legte er geschickt auf. Podolski, Özil und Trochowski (Pfosten/44.) verpassten das Ziel knapp.

Dass der Leverkusener nach der Pause nicht mehr so glänzen konnte, lag weniger an ihm, sondern mehr an der Drehzahl der DFB-Elf, die den Motor in Anbetracht des nächsten Bundesliga-Wochenendes etwas gedrosselt hatte.

Aber nicht deswegen kassierte der Gastgeber den Ausgleich. Den musste Manuel Neuer auf seine Kappe nehmen. Bei einem Abwehrversuch schoss er Eboue so unglücklich an, dass der Ball von dessen Bauch zum 1:1 ins Tor trudelte. Doch auch das war an diesem Abend nicht so wichtig. Doumbia und Podolski trafen zum Endstand.

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