Rosberg in Baku zurück zu alter Form: Sieg vor Vettel

Baku (dpa) - Der stolze Sieger Nico Rosberg geriet nur beim Sprung auf das Siegerpodest in Baku neben Sebastian Vettel ins Stolpern.

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Zuvor hatte der Mercedes-Pilot im Formel-1-Neuland Aserbaidschan zu seiner alten Form gefunden und beim Großen Preis von Europa den Angriff seines Teamkollegen Lewis Hamilton auf die WM-Führung abgewehrt. Mit einer fehlerlosen Leistung fuhr Rosberg am Sonntag beim Großen Preis von Europa zu seinem fünften Saisonsieg vor Ferrari-Star Vettel.

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Zugleich konterte er mit dem 19. Erfolg seiner Karriere die Kritik nach zuletzt drei enttäuschenden Rennen. „Es war genau das, was ich wollte“, sagte Rosberg. „Für mich lief das Wochenende perfekt. Ich bin sehr, sehr zufrieden.“

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Sebastian Vettel sorgte mit dem zweiten Platz bei der Premiere am Kaspischen Meer für einen deutschen Doppelerfolg und ein Happy End für Ferrari nach einem schwierigen Wochenende. „Das war das Optimum“, meinte der viermalige Weltmeister. „Wir haben uns an diesem Wochenende von Tag zu Tag gesteigert.“ Doch an Rosberg reichte er nicht heran. „Ich weiß nicht, wie Nico das gemacht hat - der ist einfach weggefahren, den habe ich das ganze Rennen nicht gesehen.“

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Nach 306,049 Kilometern hatte er fast 17 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann, lag aber immerhin noch vor Sergio Perez im Force India. Der Mexikaner erreichte zum zweiten Mal in dieser Saison nach Monaco das Podest.

Weltmeister Hamilton musste sich indes mit dem fünften Platz begnügen. Nach seiner verpatzten Qualifikation mit dem selbstverschuldeten Crash am Samstag und Startposition zehn war der Brite im Grand Prix nie in der Lage, die Spitze anzugreifen. Vor allem Probleme mit dem Motor ließen ihn im Rennen fast zur Verzweiflung bringen.

„Ich hatte gar keine Ahnung, was los war. Es gibt 16 verschiedene Motoreinstellungen“, sagte der Brite. „Ich hatte einfach keine Leistung.“ Es sei schade, „dass ich nicht mitkämpfen konnte“. Irgendwann war das Problem gelöst - ohne sein Zutun und zu spät. Teamaufsichtsrat Niki Lauda bestätigte, dass auch Rosberg ähnliche Probleme hatte: „Er hat sie in einer halben Runde gelöst, Lewis brauchte zwölf.“

Statt in Baku nach seinen Erfolgen in Monaco und in Montréal die Wende im Titelkampf zu schaffen, fiel Hamilton im Klassement wieder zurück. Nach dem achten von 21 Saisonrennen baute Rosberg (141 Punkte) den Vorsprung auf Hamilton (117) von neun auf 24 Zählern wieder aus. Vettel ist mit 96 Punkten weiter Dritter.

Nico Hülkenberg fuhr im Force India noch von Startposition zwölf auf neun vor. Neuling Pascal Wehrlein zeigte eine couragierte Vorstellung in seinem unterlegenen Manor, musste seinen Wagen in der 41. Runde jedoch mit defekten Bremsen abstellen.

Das Rennen verlief bei hochsommerlichen Wetter von 33 Grad überraschend unspektakulär. Das von vielen befürchtete Chaos auf dem schnellsten Stadtkurs der Formel 1 mit seinen vielen speziellen Kurven und engen Passagen blieb aus. Die Sicherheitsbedenken einiger Fahrer wie Rosberg erfüllten sich nicht. Nicht eine Safety-Car-Phase beeinflusste den Grand Prix.

„Ich war sehr überrascht, dass es keine Safety-Car-Phasen gab“, meinte Rosberg. „Das hat es natürlich einfacher für mich gemacht.“ In Baku fuhr er in einer eigenen Liga und erinnerte an seine Leistungen zu Beginn der Saison mit vier Siegen nacheinander. Von Anfang an kontrollierte der 30-Jährige die Konkurrenz. Nach einem perfekten Start verteidigte er seine Pole Position ohne Mühe gegen Daniel Ricciardo im Red Bull und Vettel.

Rosberg fuhr ein einsames Rennen und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Nach sechs Runden ging Vettel an seinen ehemaligen Teamkollegen Ricciardo vorbei und wurde zum Verfolger Nummer eins seines Landsmanns.

Sein Team hatte aus dem Strategiefehler vom Rennen eine Woche zuvor in Kanada gelernt, als der viermalige Weltmeister zweimal zum Reifenwechsel reingerufen wurde und damit ihm der mögliche Sieg genommen wurde. Diesmal reichte ein Stopp erneut zu Platz zwei. „Das Team und ich haben sehr zusammengearbeitet“, meinte Vettel. An Rosberg reichten er und Ferrari aber nicht heran.

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