Rosberg holt sich Pole Position in Spa

Spa-Francorchamps (dpa) - Nico Rosberg hat Wort gehalten und sich im Angriffsmodus die Pole Position für den Großen Preis von Belgien geholt.

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Der Mercedes-Pilot nutzte die Tatsache, dass WM-Spitzenreiter und Teamkollege Lewis Hamilton strafbedingt keine Chance auf den besten Startplatz hatte und sich früh verabschiedete, eiskalt aus.

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Rosberg ließ sich auch von leichten Problemen im Training und Schwerigkeiten mit den Reifen nicht irritieren. Er verwies in der Formel-1-Qualifikation auf dem Circuit de Spa-Francorchamps den Niederländer Max Verstappen im Red Bull auf den zweiten Platz. „Es freut mich sehr, es war ein schwieriges Wochenende bis hierhin“, meinte Rosberg. Er war 0,149 Sekunden schneller als der in Belgien geborene Verstappen.

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„Du kannst es immer noch besser machen. Wir können uns aber sehr darüber freuen, so nah dran zu sein“, meinte der 18 Jahre alte Verstappen, der nun auch der jüngste Pilot in der ersten Startreihe ist. Dritter wurde Kimi Räikkönen vor seinem deutschen Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel. Nico Hülkenberg und Pascal Wehrlein schafften es im Force India und Manor auf die Plätze sieben und 16.

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WM-Spitzenreiter Hamilton ließ es wie erwartet geruhsam angehen, schon vor dem Qualifikationsbeginn stand fest: Der Vorjahressieger und dreimalige Weltmeister muss das Rennen vom letzten Rang aus in Angriff nehmen. „Ich mag es nie, aus der Boxengasse zu starten“, kommentierte Hamilton die mögliche Alternative zu Position 22 in der Startaufstellung. Teamchef Toto Wolff meinte jedoch, dass eine endgültige Entscheidung darüber noch nicht getroffen sei.

In Hamiltons Mercedes kamen mehrere zusätzliche Antriebsteile zum Einsatz, die ihm eine Strafversetzung um offiziell 55 Plätze einbrachten. Er drehte vier Runden und beendete frühzeitig als 21. die K.o.-Ausscheidung. Als Ziel für die „sehr harte“ Aufholjagd im Rennen gab er danach die Top Ten aus.

Bei Rosberg lief es nach den Problemen im Training zuvor („Da waren wir nicht die Schnellsten“) besser, als es darauf ankam. Zeitabschnitt eins meisterte der WM-Zweite, der ungeachtet der Zurückstellung Hamiltons angekündigt hatte, am Limit fahren zu wollen, in der Qualifikation souverän. Als sein britischer WM-Widersacher das Auto längst verlassen hatte und sich das Ende der Qualifikation vom Bett in seinem Motorhome-Zimmer anschaute, fuhr Rosberg im zweiten Abschnitt die schnellste Runde vor Verstappen.

Der Red-Bull-Verfolger hatte seine Topzeit in dieser Phase auf den supersoften Reifen erzielt. Das heißt, dass er mit diesen auch ins Rennen am Sonntag (14.00 Uhr) starten muss. Damit hat er am Start einen kleinen Vorteil wegen der besseren Haftung. Verstappen wird aber als erster der Spitzenfahrer zum Reifenwechsel abbiegen müssen. „Ich gehe davon aus, dass er vor uns reinkommt, ansonsten haben wir etwas falsch gemacht“, sagte Vettel. „Wir sind der Meinung, dass es besser ist, sonst hätten wir es nicht gemacht.“

Der viermalige Weltmeister aus Heppenheim verspielte eine bessere Position. „Die letzte Runde war nicht so, ich hatte ein paar Ecken drin“, sagte er nach seinen Fahrten auf dem 7,004 Kilometer langen Kurses. Sein Rückstand auf Rosberg betrug 0,364 Sekunden, der von Räikkönen 0,166.

Der Finne könnte ebenso wie Vettel und auch noch der auf Rang fünf startende Verstappen-Kollege Daniel Ricciardo gefährlich werden für Rosberg. Mit vier Siegen ist Räikkönen der erfolgreichste der aktuellen Piloten auf dem legendären Kurs in den Ardennen. Rosberg, der seine 28. Pole und die dritte in Serie feierte, konnte auf der Strecke noch nie gewinnen. „Es wird ein sehr herausforderndes Rennen. Es wird viel passieren“, prophezeite er.

Bei einem Sieg Rosbergs darf der dreimalige Weltmeister und Titelverteidiger aus Großbritannien im 13. Saisonlauf nicht über Rang acht hinauskommen, damit der Deutsche die WM-Führung zurückerobert. Rosberg hat 19 Punkte Rückstand. Gewinnt er nicht, bleibt Hamilton unabhängig von der eigenen Platzierung WM-Erster.

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