Nach Jubel in Berlin: Sieg von Vettel/Schumi

Berlin (dpa) - Nach seinen Currywurst-Tipps in Berlin brauchte Sebastian Vettel beim Race of Champions ein bisschen Hilfe von Kumpel Michael Schumacher.

„Das ist natürlich toll hier vor dem Heimpublikum, Michael hat es geschafft“, lobte Vettel seinen Kumpel, der in der Düsseldorfer Esprit-Arena die Kohlen aus dem Feuer holte. „Wir konnten uns in all den Jahren immer aufeinander verlassen“, meinte er.

Stunden vor den Donuts in der Düsseldorfer Halle hatte Vettel bereits für qualmende Reifen am Brandenburger Tor gesorgt und tausenden Berliner PS-Fans mit seiner „Ehrenrunde“ kräftig eingeheizt. „So eine Chance bekommt man nicht oft im Leben“, sagte der Champion der Königsklasse in der winterlich kalten Hauptstadt.

„Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man im Formel-1-Auto von der Siegessäule auf das Brandenburger Tor zufährt“, meinte der Red-Bull-Pilot nach seiner dröhnenden Show-Einlage im Siegerauto RB6. 85 000 Zuschauer jubelten dem neuen deutschen Sporthelden nach Angaben des Veranstalters zu.

Der 23-Jährige präsentierte sich den Motorsport-Begeisterten, die schon eine Stunde vor dem Start die Straße des 17. Juni säumten, wie gewohnt locker und zu Späßen aufgelegt. Mit einem breiten Vettel- Grinsen empfahl er seinem Publikum zunächst einen Abstecher in eine nahe gelegene Currywurst-Bude und versprach dann, mit seinem Flitzer die 467 Meter lange Strecke im Herzen der Hauptstadt zu schonen. „Das ist heiliges Pflaster, da müssen wir ein bisschen aufpassen“, sagte der Hesse.

Binnen weniger Tage hatte sein Arbeitgeber Red Bull Vettel seinen Wunsch erfüllt und die große Bühne in Berlin bereitet. „Es ist schon verrückt. In den vergangenen zwei Wochen kam sehr viel sehr plötzlich“, meinte der Heppenheimer. Seit seinem Titeltriumph in Abu Dhabi eilt Vettel von Party zu Party. „In letzter Zeit habe ich wenig geschlafen“, bekannte er.

Doch auch das Winterwetter mit leichtem Schneefall konnte den jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte in Berlin nicht ausbremsen. Auch ohne Winterreifen auf seinem Boliden sauste er die rutschige Piste entlang, drehte immer wieder Kringel und ließ die Pneus rauchen. „Danke für alles Sebastian“, hatten einige Fans auf eine riesige Deutschland-Fahne geschrieben. „Er ist einfach lustig und ein toller Fahrer“, meinte ein 36-jähriger Berliner, der am Straßenrand um ein Vettel-Autogramm kämpfte.

Als Verstärkung hatte Vettel Sänger Smudo von den Fantastischen Vier mitgebracht, der sein mit Biodiesel betriebenes Rennauto fuhr. „Eifel-Wetter“ vermerkte der Popstar, der nach Vettels WM-Sieg „geheult hat wie ein Schlosshund“. Stunt-Weltmeister Chris Pfeiffer zeigte zu krachender Rockmusik auf dem Motorrad einige Kunststücke, Komiker Matze Knop ergatterte einige Lacher mit seiner Niki-Lauda- Parodie.

Alles aber drehte sich um Vettel. Dutzende Medienvertreter scharten sich um den Champion, Video-Leinwände zeigten Filme über seine Karriere, immer wieder musste er für Erinnerungsfotos posieren. Nach gut zwei Stunden verabschiedete sich Vettel dann und machte sich auf dem Weg zum nächsten Zwischenstopp auf seiner Feiertour.

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