Motorrad-WM Finale Marquez MotoGP-Weltmeister - Öttl in Moto3 auf Rang 15

Valencia (dpa) - Marc Marquez feierte den vierten MotoGP-Titel und den sechsten WM-Triumph insgesamt mit seinen Fans mit einem Würfel, der nach dem Werfen immer wieder die sechs zeigte.

Motorrad-WM Finale: Marquez MotoGP-Weltmeister - Öttl in Moto3 auf Rang 15
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Nach einem Konfetti-Regen setzte er sich den Goldhelm auf und ließ sich auf dem Siegerpodest in Valencia den Champagner munden. Rang drei hinter seinem Teamkollegen Daniel Pedrosa und Johann Zarco aus Frankreich reichte dem Spanier für den nächsten großen Coup, den auch der Italiener Andrea Dovizioso nicht verhindern konnte. Für ihn kam nach einem Sturz fünf Runden vor dem Ende das Aus.

Deutsche Piloten konnten in diese Jubelorgie nicht einstimmen. Ganze vier Zähler heimsten sie am letzten WM-Wochenende in Valencia ein. Es war sinnbildlich für die im Saisonverlauf gezeigten Leistungen.

Die größte Freude, aber auch die meisten Sorgen verbreitete Jonas Folger. Der MotoGP-Rookie zeigte praktisch vom ersten Rennen an, dass er in die Königsklasse gehört. Bis zur Halbzeit punktete er in neun von zehn Wettkämpfen mit dem Höhepunkt Platz zwei beim Heim-Grand-Prix auf dem Sachsenring. Doch dann verließen ihn das Glück, die Technik und vor allem die Gesundheit.

Zunächst bremsten ihn Ausfälle und Stürze. Schlimmer war jedoch seine Leber-Erkrankung, die ihn für Wochen und Monate ausfallen und die letzten vier Rennen verpassen ließ. Das Gute: Die Ursache ist mittlerweile bekannt, Folger befindet sich auf dem Weg der Besserung und kann im nächsten Jahr aller Voraussicht nach wieder starten.

Die Hoffnung auf ein besseres WM-Jahr 2018 treibt auch die beiden Dynavolt-IntactGP-Piloten Marcel Schrötter und Sandro Cortese an. Die Gesamtplätze 17 und 18 bedeuten eine große Enttäuschung, die auch in Valencia beim Sieg von Miguel Oliveira nicht vergessen gemacht werden konnte. Für Cortese bedeutete die Saisonleistung zugleich das Ende nach einer fünfjährigen Zeit im Memminger Team.

„Da ist schon eine Ära zu Ende gegangen“, sagte Cortese am Sonntag nachdenklich, nachdem er zum neunten Mal und damit bei der Hälfte aller Rennen keine Zielflagge gesehen hatte. Den Routinier bremste auch eine Verletzung, doch Fakt ist: Cortese konnte in keinem der fünf Moto2-Jahre bislang an die Leistungen aus dem Weltmeisterjahr 2012 anknüpfen. Er sucht nun eine neue Herausforderung im bisherigen Kiefer-Team, das nach dem Herzinfarkt-Tod von Teamchef Stefan Kiefer vor zwei Wochen voraussichtlich in der nächsten Woche einen neuen Eigner bekommen wird.

Ein folgenschwerer Trainingssturz bremste Schrötter aus. Nach einer Handverletzung blieb ein sechster Platz in Jerez das beste Ergebnis. Allerdings machte er mit starken Qualifikationsresultaten bei den fünf letzten Stationen wieder auf sich aufmerksam. Rang 13 in Valencia war unter diesen Umständen ein respektables Ergebnis.

Ein Auf und Ab erlebte Philipp Öttl in der Moto3. Als Gesamt-Zehnter bester deutscher WM-Pilot in dieser Saison, machte er sich das Leben selbst oftmals schwer. Er wollte zuviel, setzte sich unter Druck und verkrampfte. Zudem behinderte ihn ein Schlüsselbeinbruch. Dennoch war er neben Folger einziger Deutscher, der das Podest sah.

In Österreich schaffte er als Zweiter sein bislang bestes Karriereresultat. Von dem war er als 15. beim Saisonende, das der Spanier Jorge Martin für sich entschied, weit entfernt. „Die Verletzung hat vor allem mental geschlaucht. Zum Ende hin sind mir die Kräfte ausgegangen. Ich weiß aber, was ich im Winter tun muss, um nächste Saison besser zu sein“, sagte Öttl.

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