Cortese vor WM-Auftakt: „Habe die Klasse unterschätzt“

Doha (dpa) - „Voller Angriff“ lautet die Devise von Sandro Cortese für das dritte Moto2-Jahr seiner Karriere. „Ich will aufs Podest fahren - in jedem Rennen“, sagt der 25-Jährige vor dem Start in die WM-Saison am Wochenende in Katar.

Cortese vor WM-Auftakt: „Habe die Klasse unterschätzt“
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Die Leistungsdichte in der Klasse findet der Berkheimer beeindruckend. „Die ersten 20 können an einem guten Tag aufs Podium fahren oder sogar gewinnen.“ Alles müsse passen, Fehler würden knallhart bestraft. „Du musst von der ersten Runde an 110 Prozent geben“, betont er. Das Rennen behutsam angehen und sich in den ersten Runden erstmal reinfinden, gehe nicht. „Dann ist das Rennen schon gelaufen.“

Cortese gibt zu, die Moto2-Klasse unterschätzt zu haben. Wie hart sie ist und wie man auch körperlich arbeiten muss, das sei ihm so nicht klar gewesen. „Man muss alles auf den Punkt bringen, um ganz vorne zu sein.“

Das schaffte Cortese häufig nicht in der vergangenen Saison - zu zögerlich startete er in die Rennen. Gleich beim Saisonauftakt in Katar warf ihn zudem eine Verletzung zurück. Cortese brach sich das Fersenbein und konnte danach nicht mehr an seine gute Form aus der Vorbereitung anknüpfen. „Ich bin einfach nicht mehr auf die Beine gekommen.“ Mit einem dritten Platz beim Grand Prix im tschechischen Brünn konnte der Italo-Schwabe aber doch andeuten, was möglich ist. „Ich bin wieder schmerzfrei, topfit und fühle mich wohl“, betont er vor dem WM-Start.

Nach der verkorksten Saison wollte Cortese erst mal gar nicht mehr über das Motorradfahren nachdenken. „Ich hab eine Weile gebraucht, hab dann einfach ein bisschen Abstand genommen vom Motorradsport“, erzählt Cortese über den Beginn der Wintermonate. Schließlich sei er doch genau durchgegangen, was gut und was schlecht lief in seinem zweiten Moto2-Jahr, um seine Schwächen auszumerzen. „Ich habe mein Training noch einmal addiert“, berichtet er über die Konsequenzen aus der Analyse. Mit dem Ergebnis, dass er nun noch größere Ziele anpeilt. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir nach Doha gehen und dort mit einem Top-6-Ergebnis zufrieden wären“, erklärt der erste Moto3-Weltmeister der Geschichte.

Den Traum vom Titel auch in der mittleren WM-Kategorie haben er und sein Dynavolt Intact GP-Team noch längst nicht begraben. Zumal ohnehin alles auf dieses dritte Jahr der gemeinsamen Arbeit ausgerichtet war. Die Schwierigkeiten in den Vorsaison-Tests, als es wegen empfindlicher Kühle und zu viel Nässe nur selten möglich war, gewinnbringend zu üben, hatten alle Piloten. „Wir wissen noch nicht, wo wir wirklich stehen. Doch wir sind als Team erfahren und gereift, um gleich beim Start ins neue WM-Jahr angreifen zu können“, sagt Cortese selbstbewusst.

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