2. Formel-1-Saisonrennen Grand Prix von China: Das muss man wissen

Shanghai (dpa) - Die Formel-1-Fans können das nächste Duell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton kaum noch erwarten. Nach dem Auftaktsieg des Ferrari-Stars in Australien will der Mercedes-Pilot im zweiten Saisonrennen am Sonntag in Shanghai zurückschlagen.

2. Formel-1-Saisonrennen: Grand Prix von China: Das muss man wissen
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Der Grand Prix von China dürfte einen Fingerzeig für die Kräfteverhältnisse in dieser Saison liefern.

Wird Sebastian Vettel erneut Lewis Hamilton hinter sich lassen?

Die Fans fiebern dem zweiten Akt in diesem noch jungen Duell des Jahres entgegen. Nach seinem Auftakt-Coup in Australien vor Hamilton geht Vettel mit gesteigertem Selbstvertrauen in den zweiten Grand Prix der Saison. Der 5,451 Kilometer lange Kurs zählt aber weder zu den Paradestrecken des Heppenheimers noch von Ferrari. Vettel konnte vor den Toren der Mega-City nur 2009 gewinnen, die Scuderia letztmals 2013 durch Fernando Alonso. Die letzte Pole für die Italiener stammt von 2004, als Rubens Barrichello bei der Premiere in Shanghai die Bestzeit fuhr. In den vergangenen fünf Jahren stand hingegen stets ein Silberpfeil in der Startaufstellung ganz vorne.

Wird der Grand Prix von China belastbare Anhaltspunkte über die Kräfteverhältnisse 2017 liefern?

Davon kann man ausgehen. Der Stadtkurs in Melbourne mit seinem überschaubaren Überholpotenzial gilt nicht als zwingender Gradmesser für die Leistungsfähigkeit der Autos während der Saison. Shanghai schon eher. Auf den langen Geraden ist die Motorenleistung gefragt, die abwechslungsreichen Kurven fordern die Aerodynamik. Nicht nur bei Mercedes geht man davon aus, dass China in puncto Positionskämpfe zeigen kann, was die Formel 1 nach ihrer Reform mit breiteren und schnelleren Autos „wirklich zu bieten“ hat. Abzuwarten bleibt zudem, welche Rolle das Wetter spielt: Schauer sind vorhergesagt.

Kann Pascal Wehrlein endlich sein Debüt bei Sauber geben?

Der Worndorfer wird auch das zweite Saisonrennen verpassen. Der 22-Jährige bewertet nach seinem Unfall bei der Spaßveranstaltung „Race of Champions“ im Januar den Fitnessrückstand noch als zu gravierend. Nach der folgenschweren Nackenverletzung hofft Wehrlein spätestens zum Rennen in Russland Ende April topfit zu sein. „Das Wichtigste ist für mich, dass ich sehr hart und intensiv trainieren kann, um meine Leistung so schnell wie möglich hundertprozentig abrufen zu können“, sagte Wehrlein. Wie schon in Australien wird ihn bei Sauber der aufstrebende Italiener Antonio Giovinazzi ersetzen.

Dürfen sich der frustrierte Fernando Alonso und McLaren Hoffnungen auf einen leichten Aufschwung machen?

Wer aus McLaren-Perspektive Melbourne schon für ernüchternd hielt, könnte in Shanghai noch einmal negativ überrascht werden. „Die langen Geraden dürften unsere Schwächen offenlegen“, prognostizierte Renndirektor Eric Boullier und sprach dabei unzweideutig vom schwachen Honda-Motor. „Wir erwarten, dass der China-Grand-Prix noch schwieriger wird als Australien“, räumte auch Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa ein. Das Power-Defizit des Antriebs kann nicht einmal ein Ausnahmefahrer wie Fernando Alonso wettmachen. In Melbourne schied der zweimalige Weltmeister wenige Runden vor Schluss aus, Stoffel Vandoorne raste als 13. klar an den Punkten vorbei.

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