Formel 1 2012: Renn-Rekordzahl und US-Comeback

Neu Delhi (dpa) - Der Scheck kam zur rechten Zeit: Die Formel 1 kehrt im kommenden Jahr doch in die USA zurück. Die Zweifel am US-Comeback der Motorsport-Königsklasse wurden mit einem Satz in einer Pressemitteilung des Internationalen Automobilverbandes FIA vom Tisch gewischt.

Der Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft 2012 wurde wie bereits veröffentlicht bestätigt. „Mr. Ecclestone hat seinen Scheck heute bekommen“, erklärte Streckenmitgründer Red McCombs. Damit kommt es trotz wochenlangen Wirrwarrs um Verantwortlichkeiten und Verträge sowie Vorwürfen zwischen Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone und den Streckenbetreibern am 18. November in Austin (US-Bundesstaat Texas) zum Großen Preis der USA. Zuletzt gab es 2007 ein Formel-1-Rennen in den Vereinigten Staaten.

Schauplatz war damals noch Indianapolis. Es war zugleich das erste Rennen von Sebastian Vettel, der als Ersatz für den in Montréal vorher verunglückten Robert Kubica beim BMW-Sauber-Team einsprang und auf Rang acht gleich mal in die Punkte raste.

Bei seiner Hattrick-Mission im kommenden Jahr muss Vettel nun also mit 20 Grand Prix planen. Denn auch Bahrain soll nach einem Jahr Abstinenz am 22. April 2012 wieder Schauplatz für die Formel 1 werden. In der vergangenen Saison war das Rennen wegen der politischen Unruhen mit mehreren Toten gleich zweimal abgesagt worden.

Die Zweifel an der Rückkehr in die USA im kommenden Jahr waren groß, zumal vorab die Premiere der Formel 1 in New Jersey vor der spektakulären Hochhaus-Kulisse New Yorks für 2013 besiegelt worden war. In letzter Minute konnten Ecclestone und die Betreiber des Circuit of the Americas (COTA) ihre Differenzen aber beilegen und sich auf einen Zehnjahresvertrag einigen.

Dabei dürfte es vor allem um die Garantiesumme von kolportierten 25 Millionen US-Dollar gegangen sein, die Ecclestone vorab verlangte. Nach der FIA-Entscheidung sprach COTA-Präsident Steve Sexton in einer Pressemitteilung am Mittwoch aber von einem Gewinn für die Fans und den Circuit of The Americas selbst. COTA-Mitgründer McCombs dankte derweil den Fans, den lokalen Politikern und Geschäftsleuten, die sie unterstützt hätten, dem Bundesstaat Texas, den COTA-Mitarbeitern und auch „Bernie selbst“.

Mit den Rennen in Bahrain und in den USA erreicht die Formel 1 in der kommenden Saison eine Rekordmarke. 20 Grand Prix in einem Jahr gab es in der 61-jährigen Geschichte noch nie. Zudem werden erstmals wieder Testfahrten während der Saison erlaubt sein. Wenngleich auch nur an drei Tagen.

Bevor am 18. März in Melbourne die Roten Ampeln erstmals erlöschen, werden Vettel und seine Verfolger an insgesamt zwölf Tagen (7. bis 12. Februar in Jerez, 21. bis bis 24. Februar und 1. bis 4. März in Barcelona) Gelegenheit haben, ihre neuen Autos zu prüfen. Die erneute Möglichkeit auf seinen ersten Heimsieg hat Vettel dann am 22. Juni beim Deutschland-Rennen auf dem Hockenheimring. Das Saisonfinale steigt eine Woche nach dem Austin-Debüt am 25. November in Sao Paulo.

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