Der Große Preis von Italien: Das muss man wissen

Monza (dpa) - Kann Ferrari in Monza seinen ersten Heimsieg seit fünf Jahren feiern? Oder verderben die Silberpfeil-Seriensieger der Scuderia die „rossa festa“?

Der Große Preis von Italien: Das muss man wissen
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Und halten die zuletzt in Spa-Francorchamps bei Sebastian Vettel und Nico Rosberg so spektakulär geplatzten Reifen? Das sind die wichtigsten Fragen vor dem Formel-1-Europafinale.

VETTEL: Läuft alles optimal, hat Sebastian Vettel trotz seines dritten Startplatzes Chancen auf seinen ersten Monza-Triumph mit Ferrari. Im Verlauf des Grand-Prix-Wochenendes sind die Roten den Silberpfeilen beachtlich näher gerückt, was Kimi Räikkönens zweiter Platz in der Qualifikation unterstreicht. Vettel hofft, dass das Heimrennen der Scuderia zum „schönen Höhepunkt“ wird. „Wir kämpfen und versuchen alles“, versprach der dreimalige Monza-Sieger.

HAMILTON: Lewis Hamilton gilt als Favorit. Mit seinen zwei Siegen 2012 und im Vorjahr bewies der Brite, dass ihm der Hochgeschwindigkeitskurs liegt. Zudem steht ihm im Mercedes das beste Auto zur Verfügung. Ein kleines Fragezeichen besteht indes: Läuft sein neuer Motor oder könnten ähnliche Probleme wie bei Teamkollege Rosberg im Samstagstraining auftauchen. Schlimmstenfalls müsste beim Weltmeister und WM-Spitzenreiter die Power Unit vor dem Start gewechselt werden und er aus der Boxengasse eine Aufholjagd starten.

ROSBERG: Nico Rosberg geht trotz seiner Enttäuschung über Rang vier in der Qualifikation zuversichtlich in den Großen Preis von Italien. Sein Ziel: Beide Ferrari packen. „Im Renntrimm haben wir Vorteile“, sagte der Mercedes-Mann. „Zudem ist auch strategiemäßig einiges möglich.“ Rosberg räumte allerdings sein, dass es ein gewisser Nachteil sei, dass sein Antrieb schon sechs Rennen alt sei und deshalb viele Kilometer abgespult habe. Der WM-Zweite musste vor der Qualifikation am Samstag die neue Motorversion wegen noch ungeklärter Probleme ausbauen lassen.

REIFEN: Platzen die Pirelli-Pneus wie zuletzt in Belgien bei Vettel und Rosberg oder halten sie in Italien? Das ist eine der großen Fragen vor dem 53 Runden langen Rennen. In den drei Trainingseinheiten und der Qualifikation gab es keine großen Probleme. Indes haben auch hier einige Reifen Schnitte abbekommen. Zudem gilt der Kurs als sehr reifenfordernd. Aber nicht ganz so stark wie Spa-Francorchamps. Und Pirelli hat reagiert, indem es den Radsturz verändert und den Reifendruck etwas erhöht hat.

STRECKE: Das Autodromo Nazionale di Monza ist der einzige Hochgeschwindigkeitskurs im WM-Kalender. Wegen der langen Geraden liegt der Vollgasanteil auf der 5,793 Kilometer langen Strecke bei rund 77 Prozent. Im Training trumpfen vor allem die Piloten mit Mercedes-Motoren stark auf. Der Mexikaner Sergio Perez kam im Force-India auf eine Höchstgeschwindigkeit von 356,7 km/h und war damit sogar schneller als Hamilton und Rosberg mit der neuen, nur im Werksteam Mercedes eingesetzten Power Unit. Der Geschwindigkeitsrekord ist allerdings nicht in Gefahr: 2004 erreichte der Brasilianer Antonio Pizzonia im Williams-BMW 369,9 km/h. Bremsen und Reifen werden extrem beansprucht.

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