Löw verbindet sein Schicksal mit Manager Bierhoff

Der DFB-Trainer ist nach Vertragspoker tief getroffen, die Fronten sind total verhärtet.

Warschau. Joachim Löw sieht sich nur noch als Leiter des WM-Projekts in Südafrika. Obwohl DFB-Präsident Theo Zwanziger den Bundestrainer trotz gescheiterter Vertragsverhandlungen zu seinem Top-Kandidaten auch für die Zeit nach der WM erklärte, will der vergrätzte Löw von der Fortsetzung seiner Tätigkeit bei der am Sonntag ausgelosten EM-Qualifikation derzeit nichts mehr wissen. Soweit plane er nicht, ließ er wissen.

Der geplatzte Vertragspoker hat bei Löw und Manager Oliver Bierhoff offenbar tiefe Spuren hinterlassen. "Was mich persönlich irritiert, ist, dass manche Dinge an die Öffentlichkeit gekommen sind, die intern besprochen wurden. Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen", sagte der Bundestrainer, der sich in die Ecke des habgierigen Anführers gedrängt sah. "Wer uns kennt, der weiß, dass wir keine Macht- oder Geldgier haben, es geht uns um andere Dinge wie die Entwicklung der Mannschaft." Löw präsentierte sich in den Gesprächen selbstbewusst aber gereizt und zugleich tief verletzt.

Nach einem kurz gehaltenen Gespräch zwischen Zwanziger und Löw vor dem Abflug nach Warschau einigten sich beide auf einen Minimalkonsens: Die WM-Mission sei nicht in Gefahr: "Die WM ist jetzt das Allerwichtigste. Und ich kann damit hervorragend leben", sagte Löw. Unberührt wird die Vorbereitung aber nicht bleiben. "Das wird uns begleiten", sagte Bierhoff.

Dessen forscher Auftritt, so Löw, sei "ganz legitim" gewesen. "Es ist unser Recht, die eine oder andere Forderung zu stellen". Für Löw gilt weiter, dass es eine Verlängerung nur im Paket mit dem Manager gibt. "Selbstverständlich. Oliver gehört zu unserem Team." dpa/kup

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