Traditionsrennen US-Läuferin Flanagan gewinnt New-York-Marathon

New York (dpa) - Als erste Amerikanerin seit 40 Jahren hat Shalane Flanagan den New-York-Marathon gewonnen. Knapp fünf Kilometer vor dem Ziel konnte sich die 36-Jährige von ihren Verfolgerinnen absetzen und die Sieglos-Serie der US-Läuferinnen beenden.

Traditionsrennen: US-Läuferin Flanagan gewinnt New-York-Marathon
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Flanagan triumphierte in 2:26:53 Stunden und ist die erste einheimische Gewinnerin beim Traditionsrennen über die 42,195 Kilometer seit Miki Gorman im Jahr 1977. Hinter ihr liefen die Kenianerin Mary Keitany (2:27:54) und Mamitu Daska aus Äthiopien (2:28:08) ins Ziel. Keitany hatte die vergangenen drei Austragungen für sich entschieden.

Bei den Männern holte der 24 Jahre alte Kenianer Geoffrey Kamworor bei der 47. Auflage des Rennens ebenfalls seinen ersten Triumph in New York und bekam dafür wie Flanagan 100 000 Dollar Preisgeld. Der Halbmarathon-Weltmeister von 2016 überquerte nach 2:10:53 Stunden die Ziellinie. Kamworor setzte sich knapp vor dem ebenfalls aus Kenia stammenden Wilson Kipsang (2:10:56) durch. Der ehemalige Weltrekordhalter und Berlin-Sieger hatte 2014 in New York gewonnen. Dritter wurde der einstige Boston-Sieger und WM-Zweite Lelisa Desisa aus Äthiopien (2:11:32).

Flanagan waren die Emotionen schon kurz vor der Ziellinie im Gesicht abzulesen. „Es ist unbeschreiblich. Das ist ein Moment zum Aufsaugen und Behalten“, sagte Flanagan. „Das ist der Augenblick, von dem ich geträumt habe, seit ich ein kleines Mädchen war“, fügte die Olympia-Sechste nach ihrem ersten und möglicherweise auch letzten Sieg in einem Marathon-Rennen hinzu. Flanagan hatte vor dem Lauf in New York das Ende ihrer Karriere für den Fall des Erfolges erwogen. Das ebenso prestigeträchtige Rennen in Boston im April hatte die Olympia-Zweite über 10 000 Meter von Peking 2008 wegen einer Rückenverletzung verpasst.

Die aus dem Bundesstaat Colorado stammende Flanagan wies auch auf den Terroranschlag der vergangenen Woche in New York mit acht Toten hin. „Es war eine schwierige Woche für die New Yorker und eine schwierige Woche für unsere Nation. Ich dachte mir, was gibt es Besseres, als den Amerikanern ein Lächeln zu schenken.“ Der Lauf, zu dem wieder mehr als 50 000 Teilnehmer erwartet wurden, fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.

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