Storl verliert in Halle - Diskuswerfer siegen

Halle/Saale (dpa) - Kugelstoß-Ass David Storl ist mit einer klaren Niederlage in die Olympia-Saison gestartet. Dafür trumpften bei den Halleschen Werfertagen zwei Asse aus der Trainingsgruppe von Diskus-Olympiasieger Robert Harting auf.

Storl verliert in Halle - Diskuswerfer siegen
Foto: dpa

Dessen Freundin Julia Fischer gewann im letzten Versuch noch mit ganz starken 68,49 Metern - fast zwei Meter packte die Berlinerin auf ihre persönliche Bestleistung drauf.

Sechs Tage nach seinem verpatzten Saisonstart in Wiesbaden mit drei Fehlversuchen war Christoph Harting wieder obenauf: Mit 65,61 Metern wiederholte der jüngere Bruder von Diskus-Champion Robert seinen Vorjahreserfolg.

Für die international wertvollste Leistung sorgte zwei Monate vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die polnische Hammerwerferin Anita Wlodarczyk mit der Jahresweltbestweite von 79,48 Metern. Doch im Mittelpunkt standen beim „Meeting zum Anfassen“ die deutschen Asse. „Ich freue mich natürlich über die tolle Bestleistung“, sagte Julia Fischer, „aber die Karten werden jetzt in jedem Wettkampf neu gemischt.“ Sechs deutsche Diskuswerferinnen haben die Rio-Norm schon erfüllt.

Coach Torsten Schmidt, der auch die beiden Hartings trainiert, war von Julia Fischer, die schon in Wiesbaden gewonnen hatte, begeistert: „Fantastischer Wettkampf - sensationelle Weite.“

Auch mit Harting II. war er zufrieden. Für ihn war es „heute der Wettkampf, um sich ins Spiel zu bringen. Es lief schon besser, aber alles passte noch nicht ganz“, meinte Schmidt angesichts ständig wechselnder Winde. Olympiasieger Robert Harting will sein Freiluft-Comeback erst am 2. Juni beim Diamond-League-Meeting in Rom geben.

Publikumsliebling Storl schlich ziemlich frustriert von der Anlage. Der 25 Jahre alte Sachse musste mit 20,25 Metern zufrieden sein und sich dem polnischen Junioren-Weltrekordler Konrad Bukowiecki (20,62 Meter) geschlagen geben. Bei seinem Comeback nach achtmonatiger Wettkampfpause verpasste Storl auch die Olympia-Norm für die Sommerspiele (20,50 Meter). „Das war technisch eine Katastrophe“, sagte der zweimalige Weltmeister vom SC DHfK Leipzig. „Aber abgerechnet wird erst am 18. August“ - im Olympia-Finale.

Er wollte „locker an die Sache rangehen und Spaß haben. Aber dann wurde es ein verkrampfter Wettkampf. Ich werde jetzt von Wettkampf zu Wettkampf schauen. Irgendwann platzt der Knoten!“, meinte Storl.

Weitspringerin Alexandra Wester aus Mainz hat beim 23. Meeting in Bad Langensalza mit 6,74 Meter die deutsche Olympia-Norm um vier Zentimeter überboten. Sie egalisierte auch die nationale Jahresbestweite der zweit platzierten Sosthane Moguenara. Der beste Versuch der Saarbrückerin wurde mit 6,70 m vermessen.

Platz drei ging mit 6,67 m an Melanie Bauschke (Berlin) vor der Frankfurter Mehrkämpferin Claudia Rath (6,63). Dagegen reichten Alyn Camara aus Leverkusen 7,97 Meter zum Sieg bei den Männern.

Die 800 Fans in Bad Langensalza sahen zum ersten Mal seit 15 Jahren keinen Sprung über acht Meter. Camara verfehlte trotz leichten Rückenwinds die deutsche Olympia-Norm um 18 Zentimeter. U23-Europameister Fabian Heinle (Stuttgart) musste sich mit nur 7,67 m und Rang sechs zufriedengeben.

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