Stabhochsprung-Silber für Otto - Lavillenie siegt

Helsinki (dpa) - So hoch ist „Air Otto“ noch nie geflogen. Wie mit Silberschwingen schraubte sich Stabhochspringer Björn Otto bei der Leichtathletik-EM in Helsinki über luftige 5,92 Meter - Platz zwei in einem spannenden und hochklassigen Finale war eine kleine Sensation.

Der Routinier mit dem Berufsziel Pilot war dem Himmel noch nie so nah wie an diesem sonnigen Sonntag. Auch bei den Olympischen Spielen will Altmeister Otto nun nach den Sternen greifen: „Ich denke ich kann auch 'ne 6,02 springen.“ Bei besten Bedingungen feierte Otto, der bisher nur in der Halle überzeugen konnte, den größten Erfolg seiner Karriere. Besser als der Routinier war nur der Franzose Renaud Lavillenie, der mit der Weltjahresbestleistung von 5,97 Metern seinen EM-Titel von Barcelona verteidigte und nun als Favorit nach London fährt. „Das war schon ein Wort, was der da gesprungen ist“, sagte Otto.

Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) eroberte mit 5,77 Bronze; dies ist die zwölfte Medaille der deutschen Stabhochspringer in der EM-Geschichte. „Beim dritten Versuch hatte ich extremen Gegenwind, ansonsten war es eigentlich ein super Wettkampf“, sagte Holzdeppe. Mit der gleichen Höhe landete Malte Mohr (Wattenscheid) auf dem für ihn enttäuschenden vierten Platz.

Gebannt verfolgten die Zuschauer im Olympiastadion von 1952 den Showdown der Stabartisten. So richtig spannend wurde es, als das deutsche Trio und Lavillenie bei 5,82 zweimal gescheitert waren. Nur Otto und der Europameister schafften die kritische Höhe - und trieben sich dann noch weiter. „Dieser Satz gerade war phänomenal“, sagte Bundestrainer Jörn Elberding nach der persönlichen Bestleistung Ottos, die ihm am Ende des Tages Silber bescherte.

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