Silvestersiege von Mockenhaupt, Harrer, Gabius, Tesfaye

Frankfurt/Main (dpa) - Die deutschen Ausdauer-Asse haben sich bei den stimmungsvollen Silvesterläufen in Trier, Bietigheim und Soest als Sieger feiern lassen und Selbstvertrauen für die Sommersaison mit der Leichtathletik-EM im August in Zürich getankt.

Corinna Harrer und Homiyu Tesfaye sorgten in Trier für den ersten deutschen Doppelsieg seit 1996. In Bietigheim rannte 5000-Meter-Vize-Europameister Arne Gabius allen davon, und in Soest kam Dauerbrennerin Sabrina Mockenhaupt am Dienstag als Erste ins Ziel.

„Ich wollte eigentlich nur bester deutscher Läufer in Trier sein“, sagte Tesfaye nach seinem Erfolg vor 15 000 Zuschauern. Der 20 Jahre alte gebürtige Äthiopier aus Frankfurt, der seit Sommer einen deutschen Passe hat und bei der WM in Moskau Fünfter über 1500 geworden war, gewann nach acht Kilometern in 22:39 Minuten. Im Spurt setzte er sich mit drei Hundertstel vor Thomas Ayeko aus Uganda durch. Weitere drei Hundertstel dahinter lief Dame Tasame aus Äthiopien als Dritter durchs Ziel.

Die Veranstalter hatten 200 Kilo Konfetti verteilt und Hunderte von Trillerpfeifen. Samba-Trommler- und -Tänzerinnen sorgten zudem für Stimmung in der Altstadt. „Aber mich haben die Konfetti gestört, die die Leute geworfen haben“, meinte Tesfaye zu den vielen Papierschnipseln, die manchmal auch in seinem Mund landeten.

Bei den Frauen gab die Regensburgerin Harrer auf der Fünf-Kilometer-Distanz von Beginn an derart Gas, dass die deutsche Marathon-Rekordhalterin Irina Mikitenko als Achtplatzierte später meinte: „Auf der ersten Runde habe ich mich gefühlt wie Usain Bolt.“ Harrer distanzierte in 15:52 Minuten die für Wattenscheid startende Äthiopierin Elini Gebrehiwot (16:08) und die Kenianerin Cynthia Kosgei (16:15).

In Bietigheim jubelten 20 000 Zuschauer dem Favoriten Gabius zu. Der 32-jährige Mediziner aus Tübingen dominierte die Konkurrenz und setzte sich auf der 11,1 Kilometer langen Strecke in 32:43 Minuten klar vor Vorjahressieger Rico Schwarz aus Erfurt durch. „Bei dieser tollen Stimmung wollte ich schon zeigen, dass meine Vorbereitung auf die Saison 2014 sehr gut angelaufen ist. Das ist mir gelungen. So kann es weitergehen“, sagte Gabius, der bereits an diesem Donnerstag ins Höhentrainingslager nach Kenia aufbricht.

Bei den Frauen gewann die erst 16-jährige Alina Reh vom TSV Erbach. Das derzeit größte Lauftalent in Deutschland verwies in 38:25 Minuten Laura Hottenrott aus Baunatal um fünf Sekunden auf Rang zwei.

Mockenhaupt gelang auf der 15-Kilometer-Strecke von Werl nach Soest ein eindrucksvoller Start-Ziel-Sieg. Die 33 Jahre alte Langstrecklerin von der LG Sieg erreichte in 51:54 Minuten als Siegerin den Marktplatz in Soest und lief Hand in Hand mit ihrem Tempomacher und Zwillingsbruder Markus ins Ziel. Dabei hatte sie einen komfortablen Vorsprung vor Annika Krull (TV Beckum) und Lucienne Cramer (Warstein). Bei den Männern dominierte Dominik Fabianowski vom ASV Köln zum zweiten Mal nach 2011 in 47:37 Minuten.

Den traditionellen Silvesterlauf in São Paulo gewann Edwin Kipsang zum zweiten Mal nacheinander. Der Kenianer bewältigte die 15 Kilometer durch die brasilianische Elf-Millionen-Einwohner-Stadt in 43:47 Minuten. Damit verpasste er die Bestzeit seines Landsmanns Paul Tergat aus dem Jahr 1995 um 35 Sekunden. Bei der 89. Auflage des seit 1925 gelaufenen Rennens nahmen am Dienstag (Ortszeit) rund 27 500 Läufer teil.

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