Schwanitz siegt auch beim ISTAF - Sailer beendet Karriere

Berlin (dpa) - Mit zwei umjubelten Heimspiel-Siegen haben sich die deutschen Leichtathletik-Asse nach einer heißen Saison im kalten Berlin von ihren Fans verabschiedet.

Schwanitz siegt auch beim ISTAF - Sailer beendet Karriere
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Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz und Hammerwerferin Kathrin Klaas ließen beim ISTAF die gesamte Konkurrenz hinter sich und können sich nun auf einen wohlverdienten Urlaub freuen. Von den fünf aktuellen Peking-Weltmeistern waren am Ende nur Schwanitz und Polens Diskus-Ass Piotr Malachowski auch im Olympiastadion erfolgreich. Kugelstoß-Hüne David Storl wurde beim traditionsreichen Stadionfest wie bei der WM in Peking Zweiter.

Schwanitz siegt auch beim ISTAF - Sailer beendet Karriere
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Als ganz zum Schluss die Hymne „Time to Say Goodbye“ erklang, hatte Sprinterin Verena Sailer ihre Karriere mit einem fünften Platz beendet. Die 29-Jährige aus Mannheim kam in ihrem letzten 100-Meter-Rennen in 11,37 Sekunden ins Ziel. Sie will sich künftig voll auf ihr Studium und ihren künftigen Beruf konzentrieren. Sprint-Siegerin wurde die WM-Vierte Candyce McGrone aus den USA in 11,11 Sekunden.

Ohne große Mühe hakte Schwanitz ihren sechsten Sieg in Serie ab. Die 29-Jährige vom LV 90 Erzgebirge setzte sich mit 19,66 Metern klar vor dem US-Duo Michelle Carter (19,19) und Tia Brooks (18,31 Meter) durch. An ihre Jahresweltbestleistung von 20,77 kam Schwanitz aber nicht mehr heran. „Man kann nicht immer 20 Meter stoßen. Der Wille ist da, aber die Luft ist ein bisschen raus“, sagte die Welt- und Europameisterin. „21 Meter wären schon mal geil.“ Dafür waren die Bedingungen im Olympiastadion aber diesmal nicht optimal. „Der Ring war verdammt glatt. Man hatte Angst, sich weh zu tun.“

Stabhochsprung-Weltmeister Shawnacy Barber (Kanada) wurde mit 5,64 Metern beim Sieg des Polen Piotr Lisek (5,74 Meter) Dritter, Speerwerferin Katharina Molitor Zweite. 800-Meter-Weltmeisterin Marina Arsamasowa aus Weißrussland landete auf Platz drei hinter Fabienne Kohlmann, die ihre persönliche Bestzeit erneut unterbot und mit 1:58,34 Minuten hoffnungsvoll ins Olympia-Jahr gehen kann.

Das hat auch Diskuswerfer Robert Harting vor, der nach fünf ISTAF-Siegen in Serie (2010 bis 2014) diesmal nur eine Grußbotschaft an seine Fans richten konnte. Der Publikumsliebling hatte abgesagt, um nach seinem Kreuzbandriss mit Blick auf die Olympischen Spiele 2016 Rio nichts zu riskieren. Sein jüngerer Bruder Christoph vertrat ihn hervorragend: Mit 65,15 Metern musste sich Harting II. nur Top-Favorit Malachowski (66,13 Meter) geschlagen geben.

Hammerwerferin Kathrin Klaas legte eine Superserie hin und gewann mit starken 72,09 Metern. Ihre Frankfurter Vereinskollegin und Dauerrivalin Betty Heidler hatte wegen einer Erkrankung kurzfristig abgesagt.

Molitor fehlten 2,05 Meter zum Sieg. Die 31-Jährige aus Leverkusen musste sich mit 61,19 nur Margarita Doroshon aus Israel geschlagen geben. Die gebürtige Ukrainerin gewann die Konkurrenz mit 63,24 Metern. Nach Peking und dem Start am Donnerstag in Zürich war Molitor diesmal „etwas platt“ und gab zu: „Dass hier keine Bestweite rauskommt, war klar. Nach der WM ist die Spannung abgefallen.“

Gesa Felicitas Krause hat ihre deutsche Bestzeit über 2000 Meter Hindernis um mehr als elf Sekunden unterboten. Im bislang schnellsten Rennen auf der selten gelaufenen Strecke rannte die Kenianerin Virginia Nganga am Sonntag in 6:02,16 Minuten Weltbestzeit. Die 23 Jahre alte Frankfurterin Krause, in Peking überraschend WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis, wurde in 6:04,20 Minuten Dritte.

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