Niederlage für Obergföll, WM-Revanche für Spiegelburg

Stockholm (dpa) - Nur vier Tage nach ihrem WM-Erfolg hat Speerwerferin Christina Obergföll ihr erste internationale Niederlage in dieser Saison kassiert.

An ihrem 32. Geburtstag wurde die neue Weltmeisterin beim Diamond-League-Meeting in Stockholm mit 62,36 Metern nur Dritte hinter ihrer Dauerrivalin Maria Abakumowa aus Russland sowie der deutschen Meisterin Linda Stahl (63,75). Die WM-Zweite Abakumowa stellte mit 68,59 Metern sogar einen Meetingrekord auf.

Ansonsten machten die deutschen Leichtathleten im Olympiastadion von Stockholm genauso erfolgreich weiter, wie sie am vergangenen Wochenende bei den Weltmeisterschaften in Moskau aufgehört hatten. Stabhochspringerin Silke Spiegelburg gelang dabei sogar eine erfolgreiche Revanche für ihren enttäuschenden vierten Platz bei der WM. Die 27-Jährige siegte mit 4,69 Metern im Stechen vor Yarisley Silva aus Kuba (4,59). Die entthronte 2011-Weltmeisterin Fabiana Murer aus Brasilien und Olympiasiegerin Jennifer Suhr aus den USA folgten mit ebenfalls 4,59 Metern auf den Plätzen drei und vier.

Für die deutsche Rekordhalterin ist die Diamond League ein besseres Pflaster als eine WM oder EM. Während sie bei großen Meisterschaften zuletzt dreimal nacheinander nur Vierte wurde, entschied sie in der lukrativen Serie in den vergangenen beiden Jahren jeweils die Gesamtwertung für sich und hat auch in dieser Saison noch gute Chancen auf die 40 000 Dollar Prämie für Platz eins im „Diamond Race“. Vor dem letzten Wettbewerb in Zürich verkürzte Spiegelburg ihren Rückstand auf Silva auf zwei Punkte.

Weitere Podestplätze gab es für Kugelstoßerin Christina Schwanitz (19,26 Meter) als Zweite hinter Weltmeisterin Valerie Adams (20,30) sowie für Diskuswerfer Martin Wierig (63,20) auf Platz drei. Weltmeister Robert Harting sagte seinen Start in Stockholm dagegen kurzfristig ab, weil den Werfern seiner Meinung nach bei solchen Meetings zu wenig Wertschätzung entgegen gebracht wird.

„Leider werden wir Werfer immer mehr unterdrückt. Wir sind kurz davor, überflüssig zu werden“, schrieb der 28-Jährige laut eines Berichts der Berliner „B.Z.“ in einem Brief an die Veranstalter. Die hätten seiner Meinung nach „eine altertümliche Auffassung, was die Stadionunterhaltung betrifft. Diskuswerfen wird nur noch geduldet und nicht mehr gefördert. Aber doping-vorbelastete Athleten werden immer noch eingeladen und bekommen fette Gagen.“

Aus internationaler Sicht zeigten sich die Weltmeister von Moskau so kurz nach der WM völlig unterschiedlich motiviert. Über 1500 Meter wurde Asbel Kiprop aus Kenia nur Sechster (3:35,49 Minuten). 3000-Meter-Hindernis-Champions Ezekiel Kemboi (Kenia) gab sein Rennen sogar auf. Über 400 Meter Hürden dagegen stellte die Tschechin Zuzana Hejnova nur wenige Tage nach ihrem WM-Triumph gleich wieder einen Meetingrekord auf (53,70 Sekunden). Und über die international nur selten ausgetragenen 3000 Meter lief 5000-Meter-Weltmeisterin Meseret Defar aus Äthiopien eine Weltjahresbestzeit (8:30,29 Minuten).

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