Johnson jetzt Botschafter im Anti-Doping-Kampf

Berlin (dpa) - 25 Jahre nach dem spektakulärsten Dopingfall der Sportgeschichte kehrt der Sünder Ben Johnson als Botschafter einer Anti-Doping-Kampagne ins Olympiastadion von Seoul zurück.

Seine Botschaft an die junge Leichtathletik-Generation formulierte der kanadische Ex-Sprintstar im Interview der „Berliner Morgenpost“: „Selbst wenn du auf dem Irrweg geraten bist, kannst Du noch umkehren. Ich versuche den Kids zu vermitteln: Schlagt nicht den Weg ein, den ich eingeschlagen habe!“ Der heute 51-Jährigen verlor damals seinen Olympiasieg und Weltrekord über 100 Meter im Finale von Seoul wegen der Einnahme verbotener Steroide.

Mit der Kampagne möchte Johnson dafür sorgen, „dass einige Leute aufmerksam und dass der Sport wieder so werden kann, wie er in den frühen 70er-Jahren gewesen ist. Dass es ohne Doping geht“. Johnson hat vor, „mein Image und meine Persönlichkeit“ dafür zu nutzen, „Dinge zu verändern“, denn er wisse: „Ich kann wirklich etwas bewegen.“

Noch heute empfindet er es als unfair, dass er allein im Zentrum des Skandals von 1988 stand, obwohl noch fünf weiteren Teilnehmern des Finallaufes, der als „dreckigstes Rennen aller Zeiten“ in die Geschichte einging, Dopingmissbrauch nachgewiesen wurde. Bitterkeit verspüre er aber nicht mehr. „Ich habe mir meine Schuld erlassen und versuche, die Dinge richtig zu machen. Zum Wohle der Leichtathletik. Wie ich damals gedacht und gelebt habe und wie ich heute denke und lebe - das unterscheidet sich völlig.“

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