Gold für Barbados durch Hürden-Sprinter Brathwaite

Berlin (dpa) - Ryan Brathwaite hat die favorisierten Amerikaner geschockt und in Berlin das erste Gold für die Karibik-Insel Barbados in der Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften geholt.

Im Finale über 110 Meter Hürden bezwang er mit Landesrekord von 13,14 Sekunden die beiden US-Boys Terrence Trammell und David Payne (beide 13,15 Sekunden) auf den letzten Zentimetern.

Bisher hatte noch nie ein Leichtathlet aus Barbados eine Medaille bei Weltmeisterschaften gewonnen, drei vierte Plätze bei der WM 1999 waren bislang die beste Ausbeute. Keine Überraschung war, dass erneut kein deutscher Athlet die Final-Qualifikation erkämpft hatte.

Einer Sensation kam hingegen das Ausscheiden von Topfavorit Dayron Robles im Halbfinale gleich. Der Weltrekordler und Olympiasieger aus Kuba, der schon nach dem Vorlauf über eine Oberschenkelverletzung am linken Bein geklagt hatte, ging schwer angeschlagen in das Rennen, blieb von Schmerzen geschüttelt an der vierten Hürde liegen und musste auf einer Trage aus dem Olympiastadion gebracht werden. Mit dem Chinesen Liu Xiang und dem Franzosen Ladji Doucoure hatten zuvor bereits die Goldmedaillengewinner der letzten beiden Weltmeisterschaften verletzungsbedingt abgesagt.

Alexander John aus Leipzig kam am Donnerstag nach einem von ihm verursachten Fehlstart nur zögerlich aus den Startblöcken und hatte als Letzter seines Halbfinallaufs in 13,64 Sekunden keine Chance auf den Einzug in das Finale am Abend. „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Ich kriege an der dritten, vierten Hürde einen Schlag von dem Jamaikaner und knalle gegen die Hürde. Danach war ich raus“, bedauerte er. Auch der deutsche Vizemeister Helge Schwarzer aus Hamburg war in 13,72 Sekunden als Siebter weit entfernt vom Finale.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort